Großbritannien bricht Bankkontakte ab

Großbritannien bricht Bankkontakte ab
(dpa)

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Großbritanniens Regierung hat als Reaktion auf den Atomstreit mit dem Iran in einem beispiellosen Schritt die Verbindungen zu iranischen Banken abgebrochen. Frankreich fordert Ölembargo und Banksanktion gegen den Iran.

Alle britischen Banken und Finanzinstitute seien aufgefordert worden, vom Nachmittag an ihren Handel mit iranischen Banken einzustellen, sagte Schatzkanzler George Osborne am Montag in London. „Die heutige Ankündigung ist ein weiterer Schritt, um zu verhindern, dass das iranische Regime Atomwaffen an sich bringen kann.“

Es sei das erste Mal, dass Großbritannien von der Möglichkeit Gebrauch mache, sämtliche finanziellen Verbindungen zu den Banken eines Landes abzubrechen, hieß es in einer Mitteilung des Finanzministeriums. Man reagiere damit auf den Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, in dem neue Sorgen über eine möglicherweise militärische Dimensionen des iranischen Atomprogramms aufgeworfen wurden. Irans Banken spielten eine zentrale Rolle dabei, das Atomprogramm des Landes finanziell zu stützen. Die Tatsache, dass London nun als wichtiger Handelsplatz wegfalle, werde es ihnen nun schwerer machen.

Frankreich fordert Ölembargo und Banksanktion

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat konkrete Vorschläge für neue Sanktionen gegen den Iran vorgelegt. In einem Brief an mehrere Staats- und Regierungschefs fordert er ein Einfrieren des iranischen Zentralbank-Vermögens und ein Verbot von Öleinfuhren aus dem Land. Der Iran müsse sein illegales Atomwaffenprogramm sofort einstellen, hieß es am Montagabend aus dem Elyséepalast. Auch dürfe es keine weiteren Drohungen an Nachbarstaaten oder andere Länder in der Regionen geben.

Der Brief ging den Angaben zufolge an Deutschland, die USA, Japan, Großbritannien und Kanada sowie an die höchsten EU-Gremien in Brüssel. Angesichts der aktuellen Situation befürworte Frankreich „Sanktionen beispiellosen Ausmaßes“, hieß es.

Auch die US-Regierung wollte am Montagnachmittag Ortszeit (22.30 Uhr MEZ) in Washington neue Aktionen und Sanktionen vorstellen.