/ Griechenland-Papiere nur noch Ramsch

(AFP/Louisa Gouliamaki)
Die US-Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat die Kreditwürdigkeit Griechenlands weiter herabgestuft. Die Agentur senkte die Bonitätseinstufung Athens am Mittwoch um eine Stufe auf das Ramschniveau „CCC“, wie sie am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Diese Stufe kennzeichnet ein Land kurz vor der Zahlungsunfähigkeit.
Die Ratingagentur verwies dabei darauf, dass Griechenland anstehende Rückzahlungen von Krediten an den Internationalen Währungsfonds (IWF) auf das Ende des Monats verschoben hat. Die Verzögerung scheine darauf hinzudeuten, „dass die griechische Regierung Renten- und andere nationale Ausgaben Priorität gegenüber seinen planmäßigen Schuldenrückzahlungsverpflichtungen gibt“.
Parallelwährung möglich
Ohne eine Wende, mit der die griechische Wirtschaft wieder zu Wachstum komme, und ohne eine tiefgreifende Reform des öffentlichen Dienstes, sei die griechische Schuldenlast „nicht tragbar“, erklärte Standard & Poor’s. Wenn es Griechenland nicht gelinge, sich mit seinen internationalen Gläubigern auf die Auszahlung von verbleibenden Hilfsgeldern in Höhe von 7,2 Milliarden Euro zu einigen, werde die griechische Regierung „wahrscheinlich binnen der kommenden zwölf Monate“ auch ihre Marktkredite nicht zurückzahlen können.
S&P schloss ein Szenario nicht aus, in dem Athen Kapitalverkehrskontrollen einführen müsse, um einen massiven Abzug von Bankeinlagen aus dem Land zu verhindern. Die Regierung könne sich dann auch gezwungen sehen, eine Parallelwährung zum Euro einzuführen, um seine Rechnungen im Inland zu begleichen. Und selbst wenn es zu einer Einigung mit den internationalen Gläubigern in den kommenden beiden Wochen kommen, „erwarten wir nicht, dass eine solche Vereinbarung die Erfordernisse im Schuldendienst über den September hinaus decken würde“.
Das vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland verhandelt seit Monaten mit seinen internationalen Kreditgebern über die Bedingungen, zu denen bislang zurückgehaltene Hilfsgelder ausgezahlt werden sollen. Die Zeit für eine Einigung drängt nun, da das Hilfsprogramm für Athen Ende Juni ausläuft.
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