„Griechenland muss Europa respektieren“

„Griechenland muss Europa respektieren“
(Reuters)

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EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker stellt am Donnerstag in Richtung der Regierung Tsipras klar: "Griechenland muss Europa respektieren". Ein Schuldenschnitt wird es auch nicht geben.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die neue griechische Regierung zur Zusammenarbeit mit Brüssel gedrängt. „Griechenland muss Europa respektieren“, sagte Juncker der französischen Zeitung „Le Figaro“ vom Donnerstag. Europa erkenne das „universelle Leid in Griechenland“ an, Athen müsse aber auch die „öffentlichen Meinungen“ im Rest von Europa respektieren, sagte Juncker.

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz warnte die neue Athener Regierung vor politischen Alleingängen. Diese sei nicht gewählt worden, um Sanktionen gegen Russland zu boykottieren, sagte Schulz im ZDF. Der Staat habe ganz andere Sorgen. «Ich habe keinen Bock, ideologische Debatten zu führen mit einer Regierung, die gerade mal zwei Tage im Amt ist.» Schulz wollte sich am Donnerstag in Athen unter anderem mit dem neuen griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras treffen. (dpa)

In Griechenland hatte am Wochenende das Linksbündnis Syriza die Wahl gewonnen, am Montag wurde Alexis Tsipras als neuer Ministerpräsident vereidigt. Er strebt einen Kurswechsel beim bisherigen Sparkurs an und fordert unter anderem einen Schuldenschnitt für sein Land. Juncker sagte dazu, zwar seien gewisse „Arrangements möglich“, ein Erlass stehe aber außer Frage. „Das werden die anderen Länder der Eurozone nicht akzeptieren.“

Der Kommissionspräsident sprach nach eigenen Angaben bereits mehrfach mit Tsipras. Dabei habe ihm der neue griechische Regierungschef gesagt, dass er sich selbst „nicht als Gefahr, sondern als Herausforderung für Europa betrachte“. Darauf habe er entgegnet, dass auch Europa keine Gefahr, sondern eine Herausforderung für Griechenland sei, sagte Juncker dem „Figaro“. Am Freitag wird Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem zu Gesprächen in Athen erwartet.