Getrennter Sportunterricht: Nein Danke

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LUXEMBURG - Die mögliche Einführung eines nach Geschlechtern getrennten Schwimmunterrichts in den Schulen könnte ein parlamentarisches Nachspiel haben.

Der Entwurf einer Dienstvorschrift für die Lyzeumsdirektoren und die Schulinspektoren sorgt weiterhin für Aufregung. Weil immer mehr Schüler und Schülerinnen eine Teilnahme am gemeinsamen Schwimmunterricht aus religiösen Gründen verweigern und Eltern sich für getrennte Schwimmstunden aussprechen, haben Schuldirektoren um Verhaltensregeln beim Unterrichtsministerium angefragt. Dort wurde eine Dienstvorschrift ausgearbeitet, die den Schulen die Veranstaltung für Jungen und Mädchen getrennter Schwimmstunden erlauben würde. Der Entwurf steht zur Debatte. Unter anderem wurde auch die nationale beratende Menschenrechtskommission um ihr Gutachten gefragt.

Der Parlamentsfraktion von „déi gréng“ zufolge müsse die Frage jedoch im Parlament erörtert werden. Unterrichtsministerin Mady Delvaux müsse in den Parlamentsausschuss für Schule, Berufsausbildung und Sport eingeladen werden, heißt es am Mittwoch in einem Schreiben an Parlamentspräsident Laurent Mosar.

Die Meldung über die geplante Dienstvorschrift hat auf Tageblatt.lu für etliche Kommentare gesorgt. Der Grundton bei den meisten Beiträgen: Eine Trennung eines Teils des Unterrichts nach Geschlechtern sei unzulässig. Viele können diesen Vorschlag aus dem Unterrichtsministerium nicht nachvollziehen. Luxemburg müsse eine offene Gesellschaft bleiben und nicht zurück ins Mittelalter gehen, schreibt D. P. stellvertretend für viele andere. Etliche Leser fordern, dass sich die Zuwanderer an die Sitten und Gebräuche, und vor allem an die Gesetze des Landes, in dem sie nun wohnen, anpassen müssten. So auch J.B. , der den Entwurf nun auch als Vorwand nimmt, eine Trennung von Kirche und Staat zu fordern. Andere sehen in diesem Vorstoß ein Zeichen der schleichenden Islamisierung des Kontinents. Zuerst getrennte Schwimmstunden dann Verbot von Schweinefleisch in den Kantinen und von kurzen Röcke. Der Platz der Religionen sei die Kirche oder aber die Moschee.

Klar fällt auch unsere Umfrage aus. Die große Mehrheit ist der Ansicht, dass Religion in der Schule nichts verloren hat.