Gespräche ohne Fortschritt beendet

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Genau ein Jahr nach dem dritten Atomtest im Norden kommen beide koreanische Staaten zu hochrangigen Gesprächen zusammen. Südkorea will herauszufinden, wie ernst es dem Nachbarland mit seinen jüngsten Annäherungsversuchen ist. Wirklichen Fortschritt gab es nicht.

Süd- und Nordkorea haben ihre hochrangigsten Gespräche seit sieben Jahren ohne greifbares Ergebnis beendet. Nordkorea habe die Verschiebung der Frühjahrsmanöver der südkoreanischen Streitkräfte mit dem US-Militär gefordert, teilte das Vereinigungsministerium in Seoul am Mittwoch nach dem Treffen im Grenzort Panmunjom mit. Die Manöver sollten erst nach den ebenfalls für diesen Monat geplanten Begegnungen zwischen getrennt lebenden Verwandten aus beide Ländern beginnen. Das habe Südkorea abgelehnt. „Militärische Fragen können nicht mit humanitären Projekten vermischt werden“ habe die Delegation geantwortet.

Nordkorea habe sich außerdem über südkoreanische Medien beschwert, die kritisch über das Regime in Pjöngjang berichtet hätten, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Südkorea solle die Medien kontrollieren. Südkoreas Delegation, die vom Leiter des Sekretariats des Nationalen Sicherheitsrats, Kim Kyou Hyun, geleitet wurde, habe die Forderung als inakzeptabel abgelehnt.

Beziehungen sollen verbessert werden

Mit den Gesprächen, die auf Vorschlag des kommunistischen Regimes in Nordkorea zustande gekommen waren, sollten Wege zur Verbesserung der Beziehungen erkundet werden. Eine feste Themenabsprache hatte es vorher nicht gegeben. Nordkorea hatte einen hochstehenden Funktionär der herrschenden Arbeiterpartei zu den Unterredungen entsandt.

Südkorea hatte vorher angekündigt, sicherstellen zu wollen, dass die ersten Familientreffen seit mehr als drei Jahren wie geplant vom 20. bis 25. Februar im Norden auch stattfinden. Nordkorea hatte im September bereits vereinbarte Kontakte zwischen auseinandergerissenen Familien kurzfristig abgesagt. Die mehrwöchigen Militärmanöver Südkoreas und der USA sollen am 24. Februar beginnen. Beide Länder weisen den Vorwurf Pjöngjangs zurück, mit ihren Übungen einen Angriff vorzubereiten.

Pjöngjang hatte der südkoreanischen Regierung zuletzt mehrmals Vorschläge für Aussöhnungsmaßnahmen gemacht. Unter anderem sollten beide Seiten jede Verleumdung und Provokationen einstellen. Seoul hatte mit Skepsis reagiert und Pjöngjang erneut zum Abbau seines Atomprogramms aufgerufen. Die Spannungen hatten sich nach dem dritten nordkoreanischen Atomtest vor einem Jahr deutlich verstärkt.