/ Geldstrafen für Kreidemaler gefordert
Die vier Jugendlichen, die am Abend des 22. Juni mit Sprühkreide auf die Stufen der Philharmonie gemalt hatten, könnten Geldstrafen erhalten. Dies berichtet RTL am Montag. Das Urteil solle am 23. Januar gesprochen werden.
Der Prozess, der eigentlich im Mai dieses Jahres hätte verhandelt werden sollen, wurde bereits zwei Mal verlegt. Beim ersten Mal hatte die Anwältin der Angeklagten nicht ausreichend Zeit, um die ganzen Gerichtsunterlagen zu studieren. Beim zweiten Mal, am 19. September, war es die Staatsanwaltschaft, die forderte, den Prozess erneut zu vertagen, um zu untersuchen, ob die Kreide, die damals verwendet wurde, durch die normalen Witterungsverhältnisse automatisch verschwindet.
Protest gegen Referendum
Die Kreide-Malerei wurde am Abend des 22. Juni 2015 vom Künstlerkollektiv Richtung 22 zusammen mit Mitgliedern der „Jonk Lénk“ und der Studentenorganisation UNEL angebracht. Gemeinsam hatten sie eine umgedichtete Version der luxemburgischen Nationalhymne verfasst. Mit dieser Aktion wollten sie dem Großherzog, dem Premierminister und anderen Persönlichkeiten, die am Vormittag des Nationalfeiertags dort defilieren sollten, zeigen, was sie von ihrem Heimatland und insbesondere vom Ausgang des zwei Wochen zuvor abgehaltenen Referendums zur Verfassungsreform halten.
Zwei Fliesen kaputt
Ein Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma hatte anschließend die Polizei gerufen. Als die Beamten vor Ort ankamen, belehrten sie die „Täter“, erklärten ihnen, dass Nationalfeiertag sei und der Großherzog dort vorbeigehen werde.
Beim Sicherheitspersonal der Philharmonie liehen die Jugendlichen sich Eimer und Schrubber aus und begannen die Kreide abzuwischen. Doch das dauerte der Polizei zu lange. Darufhin verständigte ein Beamter die Berufsfeuerwehr, damit diese die Kreide professionell entfernt. Durch den hohen Wasserdruck gingen zwei Fliesen zu Bruch.