Geld der BNP Paribas für Iran Geiseln

Geld der BNP Paribas für Iran Geiseln
(AP)

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52 US Geiseln, die 444 Tage nach dem Sturm auf die US Botschaft in Teheran festgehalten worden waren, erhalten 35 Jahre danach eine Entschädigung, meldet die US Zeitung Milwaukee-Wisconsin Sentinel.

35 Jahre lang hat der Air Force Attaché Dave Roeder darauf gewartet, für seine iranische Geiselhaft entschädigt zu werden. Er hat Senatoren, seinen Rechtsanwalt, Mitglieder des Kongresses mobilisiert. Sein Anwalt hat unermüdlich gearbeitet. Jetzt kann er hoffen, schreibt die US Zeitung, endlich eine Entschädigung zu erhalten. Sie kann sich bis auf 10.000 US Dollar pro Tag belaufen. Die Entscheidung zu seinen Gunsten und zu Gunsten der anderen Geiseln fiel am 35. Jahrestag der Geiselhaft.

Für die USA wichtig: In einem früheren Abkommen zwischen den USA und dem Iran war der Iran von Entschädigungen frei gestellt worden. Normalerweise hätte daher der US Steuerzahler eine Entschädigung bezahlen müssen. In Wirklichkeit zahlt indirekt die französische Großbank BNP Paribas. Die hatte sich im vergangenen Jahr mit US Juistizbehörden, der New Yorker Staatsanwaltschaft und der Finanzaufsicht SEC darauf geeinigt, umgerechnet 6,9 Milliarden US Dollar Strafe zu bezahlen.

Milliarden Geldstrafe

Die Bank hatte in US Dollar getätigte Geschäfte mit Embargo Staaten wie Iran und Sudan finanziert. Wer US Dollar für verbotene Geschäfte – gleichwohl wo in der Welt – nutzt, macht sich in den USA strafbar. In langwierigen Verhandlungen mit den US Behörden hatte die Pariser Bank, die auch in Luxemburg über ein weites Betätigungsfeld verfügt, den Entzug der Banklizenz vermieden und sich auf eine Geldstrafe von 6,9 Milliarden Euro eingelassen.

Außerdem muss sie ihre Dollar Geschäfte alle in den USA abwickeln. Die US Behörden haben ihr überdies einen Aufseher in die New Yorker Büros gesetzt. Die USA beweisen mit der Nutzung des Strafgeldes für die Iran Geiseln Sinn für Ironie, hatte die Bank doch verbotene Geschäfte mit dem Iran finanziert.