Die EU hat einige der Sanktionen gegen die Elfenbeiküste aufgehoben, um das Regime von Alassane Ouattara zu stärken. Inzwischen gewinnen die Truppen von Laurent Gbagbo jedoch wieder an Boden.
Die EU hat einen Teil ihrer Sanktionen gegen die Elfenbeinküste aufgehoben. Damit sollten die „legitimen“ Kräfte der Regierung von Alassane Ouattara gestärkt werden, hieß es am Samstag in einer Mitteilung des Ministerrates in Brüssel. Die Häfen von Abidjan und San Pedro, eine Raffinerie und die Behörde für den Kakaoexport wurden von einer Liste von Unternehmen genommen, deren Vermögen in der EU bisher eingefroren waren. Damit können auch wieder Zahlungen an diese Unternehmen geleistet werden.
Der von der internationalen Gemeinschaft als Wahlsieger in Elfenbeinküste anerkannte Ouattara hatte um eine Aufhebung der Sanktionen gebeten, um die Wirtschaft des westafrikanischen Landes nach monatelangem blutigen Machtkonflikt wieder aufzubauen. Andere Sanktionen gegen den abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo und dessen Vertraute – beispielsweise Einreiseverbote und das Einfrieren von Konten – bleiben in Kraft.
Unterdessen machen die Truppen des in seiner Residenz umzingelten Gbagbo anscheinend wieder Geländegewinne. Sie hätten Teile Abidjans zurück erobert, sagte UN-Untergeneralsekretär Alain Le Roy am Freitagabend in New York. Gbagbos Kämpfer stünden nur noch einen Kilometer vom „Golf“-Hotel entfernt, in dem die Vereinten Nationen ihr Hauptquartier haben. Gbagbo wird nach Informationen des französischen Rundfunksenders Europe 1 zudem von angolanischen Elite-Soldaten unterstützt.
René Hoffmann (48) ist gelernter Journalist und arbeitet seit 1999 bei Editpress, zuerst bei der französischsprachigen Wochenzeitung "Le Jeudi", seit 2008 aber beim Tageblatt.
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