Gambias Nachbarländer wollen Machtwechsel erzwingen

Gambias Nachbarländer wollen Machtwechsel erzwingen
(AFP/Seyllou)

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Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas will einen durch demokratische Wahlen legitimierten Machtwechsel in Gambia erzwingen.

Truppen des Nachbarstaats Senegal stünden bereit, um die für 19. Januar geplante Amtsübergabe zu sichern, hieß es in einem Dokument vom 17. Dezember, das am Donnerstag an die Öffentlichkeit gelangte.

Nach mehr als zwei Jahrzehnten an der Macht war Präsident Yahya Jammeh bei der Präsidentenwahl am 1. Dezember überraschend abgewählt worden. Der 51-Jährige hatte eine Anfechtung des Wahlergebnisses angekündigt. Eine entsprechende Gerichtsanhörung soll am 10. Januar stattfinden. Jammeh sollte neun Tage später sein Amt an den designierten Präsidenten Adama Barrow übergeben.

Die Lage in dem westafrikanischen Kleinstaat bleibt angespannt. In den vergangenen Tagen flohen vorwiegend ausländische Bürger aus dem Land, wie die Zollbehörde am Donnerstag mitteilte. Gleichzeitig stiegen die Preise für Grundnahrungsmittel. So zahlte man beispielsweise umgerechnet rund 68 Cent anstatt der üblichen 54 Cent für ein Kilogramm Reis.

Auch die Vereinten Nationen hatten Jammeh zu einer friedlichen Machtübergabe aufgerufen. Das deutsche Auswärtige Amt riet indes am Donnerstag von nicht notwendigen Reisen nach Gambia ab. Der Rückgang der Touristenzahlen mache sich nach Angaben der nationalen Hotelvereinigung in Gambia wirtschaftlich bereits bemerkbar.