Für sechs Polizisten wird es sehr ernst

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Die Staatsanwaltschaft beantragt Anklage gegen sechs ehemalige zum Teil hohe Beamte der Polizei. Der eigentliche Prozess steht vor dem Aus.

176 Prozesstage hat es gebraucht. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft im Bommeleeër-Prozess reagiert. Sie forderte am Mittwoch vor Gericht Anklageerhebung gegen Guy Stebens, Aloyse Harpes, Marcel Weydert, Armand Schockweiler, Pierre Reuland und Charles Bourg. Als Grund nennt Staatsanwalt Oswald unter anderem die dubiosen Umstände bei der Observation gegen Ben Geiben sowie das Verhalten der Offiziere in der Affäre und vor Gericht.

Dem ehemaligen Polizeichef Pierre Reuland wird Strafvereitelung im Amt, Meineid und Mittäterschaft vorgeworfen. Harpes, Stebens, Bourg, Weydert und Schockweiler sollen sich ebenfalls der Mittäterschaft schuldig gemacht haben, so der Staatsanwalt in seiner kurzen Aussage vor Gericht.

Zovilé und Solagna bleiben verschont

Aufatmen können dafür Marc Zovilé, Chef der „Inspection générale de la police“, sowie der Chef der Kriminalpolizei Patrice Solagna. Obwohl die beiden bei ihren Aussagen ein alles andere als gutes Bild vor Gericht von sich gaben, erwähnte Oswald sie in seinen Anträgen nicht. Die Staatsanwaltschaft fordert angesichts dieser neuen Entwicklung die Strafanträge gegen die beiden Angeklagten Jos Wilmes und Marc Scheer auszusetzen.

Die Verteidigung zeigte sich am Mittwoch zufrieden. Sie bedauert nur, dass Ben Geiben nicht angeklagt wurde. Die Anwältin von Jos Wilmes, Lydie Lorang hat allerdings Probleme mit der Taktik der Justiz im Sinne der beiden Angeklagten:

Für den Anwalt der Zivilverteidigung, Victor Elvinger, ist es wichtiger, dass die Wahrheit endlich ans Licht kommt:

Der Ball liegt jetzt bei Untersuchungsrichter Ernest Nilles. Er wird die Anträge der Staatsanwalt prüfen. Ob er allen Forderungen der Staatsanwalt Recht gib, wird sich zeigen. Das Gericht kündigte eine Entscheidung, ob der eigentliche Prozess weitergeht, für den kommenden Mittwoch (2. Juli) an. Staatsanwalt Oswald will sich nach dem Urteil an dem Tag der Presse stellen.