Fünf unglaubliche Dinge über Belgien

Fünf unglaubliche Dinge über Belgien
(Isabella Finzi)

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Der 21. Juli ist Nationalfeiertag in Belgien. An diesem Tag wurde 1831 der erste König von Belgien gekrönt. Skurriles aus dem Land der Pommes frites.

Das erste gekrönte Staatsoberhaupt hieß Leopold von Sachen-Coburg. Sein Sohn erwarb später übrigens den Kongo als Privatbesitz (!). Erst 1908 ging das afrikanische Land als Kolonie an den Staat. So weit so gut. Was aber ist Belgien heute?

Mitglied der EU, Sitz vieler wichtiger EU-Institutionen, geteilt in drei Sprachräume und kulinarisch immer wieder als Ursprungsland der Pommes Frites bezeichnet: Ja. Ist das alles?

Nein. Es gibt ein paar Kuriositäten über das Nachbarland – mal abgesehen davon, dass Belgien für seine Nationalmannschaft gerade den neuen Trainer per Online-Anzeige sucht. Im internationalen Sportbusiness ist das eher „ungewöhnlich“. Aber es gibt noch mehr Skurriles zu Belgien.

Fahne folgt den Regeln nicht

Sie beginnen mit der Fahne, die farblich nicht den in der Verfassung dazu festgehaltenen Regeln folgt. Artikel 193 der belgischen Verfassung regelt als Farben rot, gelb und schwarz. Im Wappen des Königreiches muss zusätzlich der Löwe angebracht werden, der Wahlspruch lautet: Einigkeit macht stark.

Die belgische Fahne ist aber nicht rot-gelb-schwarz, sondern schwarz-gelb-rot. Theorien scheint es mehrere zu geben. Vor zwei Jahren erklärte Verfassungsexperte Jogchum Vrielink in einem Zeitungsinterview , dass 1830 „rouge-jaune-noir“ in horizontaler Anordnung galt. Im Januar 1831 brachten Überlegungen, die Fahne sei der des ehemaligen holländischen Angreifers zu ähnlich, die vertikale Anordnung der Farben zu Fall.

Nicht alle Politiker können die Nationalhymne singen

Belgien ist überdies ein Land, in dem der designierte Premier schon mal die Nationalhymne verwechselt. Von einem Journalisten gebeten, die Nationalhymne vor dem Te Deum zu singen, intonierte Yves Laterme 2007 die Marseillaise. Bis zu seiner endgültigen Wahl zum Premier 2009 wird er es gelernt haben. Die belgische Nationalhymne heißt „Brabançonne“.

Belgien hat eine „loi mayonnaise“

Dem königlichen Dekret aus den 50er Jahren zufolge muss die beliebteste Sauce des Landes 80 Prozent Fett enthalten und 7,5 Prozent Eigelb. Letztes Jahr jedoch entbrandte ein Streit über die Zusammensetzung des Kulturgutes. Die „Fédération de l’industrie alimentaire“ (Fevia) befand, ihre Mayonnaisenhersteller seien durch die strengen Vorgaben benachteiligt. Außerdem sei es so unmöglich, eine „Light“-Version der weißen Sauce zu produzieren.

Die Armee kann bewaffnet auf britischem Gebiet defilieren

Die Belgische Armee ist die einzige ausländische Armee, die bewaffnet auf britischem Gebiet defilieren darf. Dieses Privileg verlieh der britische König Georges V. den Belgiern nach dem Tod von König Albert I., um dessen Rolle im Ersten Weltkrieg Rechnung zu tragen. Alljährlich findet eine Zeremonie in Whitehall statt.

Belgier bekommen problemlos den chinesischen Führerschein

Die Inhaber eines belgischen Führerscheins sind die einzigen, die in China problemlos eine einheimische Fahrerlaubnis erhalten, ohne einen zusätzlichen Test in China absolvieren zu müssen. Während andere Bewerber zahlreiche administrative Hürdennehmen müssen, geht das für Belgier in wenigen Stunden. Es ist das Ergebnis eines bilateralen Abkommens beider Länder vor 20 Jahren.