Dienstag2. Dezember 2025

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Frostige Aussichten?

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Während die rheinland-pfälzischen Winzer über Frostschäden klagen, herrscht in Luxemburg noch Gelassenheit. Aber der Weg bis zur Weinlese ist noch lang.

Die Temperaturen fallen dieser Tage in der Nacht noch unter null. Schlecht für die Weinreben? In Luxemburg gibt es noch keinen Grund zur Beunruhigung, versicherte Marc Gondringer stellvertretender Direktor der Vinsmoselle am Mittwoch gegenüber Tageblatt.lu. Er sei erschreckt als er am Mittwochmorgen die weißen Dächer gesehen habe. Er habe jedoch noch keine Berichte über große Schäden erhalten. Es sei nicht der Bodenfrost, sondern eher die Dürre, die im Augenblick den Reben zusetze. Besonders die jungen Pflanzen müssten regelmäßig gegossen werden. Denn die Dürre und die Sonne trocknen die Pflanzen aus.

Die Trockenheit hat aber auch Vorteile. Wenn es abends regnen und dann frieren würde, hätten die Winzer ein „richtiges Problem“, so Gondringer. Alles hänge von der Lage des Weinbergs ab.

Gut versichert …

Schutz gegen Frostschäden bietet nur eine gute Versicherung erklärt der stellvertretende Direktor des Domaines Vinsmoselle weiter. Bei flächendeckenden starken Frostschäden würde manchmal auch der Staat den Winzern zu Hilfe eilen. Früher hätte man versucht, durch eine permanente „Berieselung“ der Weinberge die Temperatur in den Hängen über dem Gefrierpunkt zu halten. Auch seien manchmal Feuer angefangen worden. Die Klimaerwärmung, die strengen Sicherheitsauflagen und die teuren Energiepreise bedeuteten jedoch das Ende dieser Frostbekämpfungsmaßnahmen.

Über die Quantität und die Qualität der Ernte 2011 könne er noch keine Angaben machen, betonte Gondringer. Jedoch sei der frühe Frühling mit viel Sonne und angenehmen Temperaturen tagsüber ein gutes Vorzeichen. Alles blühte zwei Wochen früher als sonst. Man müsse aber vorsichtig bleiben. Ein nasser, kalter Sommer zum Beispiel oder heftige Unwetter können die Ernte ernsthaft gefährden.

Die Vinsmoselle stellen zwischen 9.000 und 9.500 Fuder Wein im Jahr her. Das sind etwa zwei Drittel der luxemburgischen Weinproduktion.

Große Sorge in Deutschland

Kräftiger Frost in der Nacht zum Mittwoch hat den Weinreben in den rheinland-pfälzischen und hessischen Anbaugebieten zugesetzt. Allein in Rheinhessen und in der Pfalz erfroren jeweils auf mehreren tausend Hektar die Knospen. Die genaue Höhe des Schadens in dem 26.000 Hektar großen Anbaugebiet sei noch nicht absehbar. In der Pfalz sind laut Experten vermutlich 10 bis 20 Prozent der insgesamt 23.000 Hektar Rebfläche betroffen.

Die Schäden seien lokal sehr unterschiedlich, besonders in tiefen Lagen habe der Frost die Rebstöcke angegriffen. Allen Rebsorten sei zum Verhängnis geworden, dass die Triebe wegen des warmen Frühjahrs schon sehr weit entwickelt gewesen wären. Auch für die Nacht zum Donnerstag prognostizierte der Deutsche Wetterdienst Bodenfrost.