Freie Fahrt für die Fische

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Fische in der Mosel sollen wieder über Staustufen wandern können. Die Staustufen in Deutschland werden erneuert. Diese Maßnahme hat auch positive Auswirkungen auf Luxemburgs Fischbestände, freut sich Jos Scheuer.

Das deutsche Umweltministerium hat einen Vertrag mit der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest unterzeichnet. Zehn Staustufen an der Mosel sollen umgebaut werden. Die Arbeiten an der ersten Anlage in der Nähe von Koblenz haben schon begonnen. Die Planungen für eine zweite Anlage laufen auf Hochtouren.

Umweltministerin Margit Conrad sagte dem „Trierischen Volksfreund“, mit den Umbauten würden die ökologischen Bedingungen der Mosel erheblich verbessert. Der Plan, die Fische in der Mosel besser zu schützen, ist schon alt. Schon im Februar 2009 hatten das Umweltministerium und die Behörde angekündigt, die Mosel „durchlässig“ zu machen. Der Bund soll die Anlagen finanzieren. Die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest soll sie autorisieren.

Die Mosel zählt insgesamt 28 Staustufen (16 in Frankreich, 2 in Luxemburg und 10 in Deutschland). An allen Staustufen, unter anderem auch in Grevenmacher/Wellen und in Stadtbredimus/Palzem wurden Fischtreppen installiert. Die Mosel ist ein fischreicher Fluss: Aale, Barben, Rotaugen, Zander, Groppe, Bitterling und Steinbeißer, aber auch Krebse und Muscheln leben in dem Gewässer. Allerdings seien die Fischwechselanlagen an der Mosel schon alt und müssten dringend modernisiert werden, erklärt Jos Scheuer, der Präsident des Luxemburger Sportfischerverbandes (FLPS) Tageblatt.lu.

Mehr Fische in Mosel und …

Die Schaffung von zusätzlichen Fischwechselanlagen auf der Mosel wird positive Auswirkungen für den ganzen Fluss haben, so Jos Scheuer. Durch die größere Mobilität werden sich die Fischbestände schneller erholen. Folge: mehr und gesündere Fische in der gesamten Mosel. Unter anderem die Wanderung des Lachses soll erleichtert werden. Er sei ein Zeichen für gesundes Wasser, betont Scheuer. Der Lachs oder Salm kommt über den Rhein in die Mosel. Doch er dürfe dort nicht „blockiert“ werden. Deshalb begrüßt der FLPS-Präsident die Maßnahmen, die den Fischen in Luxemburg einen breiteren Zugang in die Sauer und seine Nebenflüsse erlauben sollen.

Handlungsbedarf sieht Jos Scheuer aber noch, was den Schutz der Brut und der Jungfische anbelangt. Sie seien durch die Fischfahrt gefährdet. Die Motorboote würden die Steine, unter denen die Fische laichen, aufwirbeln. Im Rhein hätte man deshalb verschiedene Stellen ausbetoniert.
Aber auch die Kormoran-Plage bleibt weiter akut. Zwischen Oktober und März würden noch immer viele dieser Raubvögel erheblichen Schaden bei den Fischbeständen anrichten, so Scheuer, der daran erinnert, dass diese Vögel nicht in unseren Gegenden heimisch sind, sondern aus dem Norden „eingewandert“ seien.