/ Frankreichs First Lady "wie vom TGV überrollt"

Als das Klatschmagazin „Closer“ seinen Coup rund um die Affäre des französischen Präsidenten François Hollande ankündete und die Gerüchteküche in Paris zu brodeln begann, nahm Hollandes Lebenspartnerin Valérie Trierweiler (48) dies zunächst nicht ernst. Das hat sie jetzt ihrem Freund und Kollegen, dem Journalisten Frédéric Gerschel vom „Le Parisien“, anvertraut. Sie hielt das Gerede für eine Ente, für Klatsch und Tratsch ohne jede Grundlage.
Am Vorabend der Hochglanzpublikation stellte sie ihren François im Elysée-Palast zur Rede. Mit seinem trockenen Eingeständnis aber hatte sie nicht gerechnet: Hollande gab unumwunden und in knappen Worten zu, dass er die Schauspielerin Julie Gayet seit Monaten heimlich bei nächtlichen Besuchen traf. Dafür schwang er sich aufs Mofa, seinen Leibwächter im Schlepptau.
Weihnachten im Kreis von Trierweilers Familie
Bei dem Geständnis habe sie sich gefühlt, als ob sie „von einem TGV überrollt“ worden sei, schreibt „Le Parisien“. Für sie begann dann das, was sie als einen „politisch-emotionalen Tsunami“ bezeichnet. Für Trierweiler kam das Geständnis ihres Partners überraschend – obwohl in Paris die Gerüchte um eine mögliche Affäre des höchsten Franzosen schon seit einem Jahr kursieren. „Diese Gerüchte hat sie nicht ignoriert, sie wollte einfach annehmen, dass sie falsch waren“, so Journalist Gerschel.
Dazu kommt, dass Hollande die heile Welt ihr gegenüber aufrechterhielt: Das Paar verbrachte Silvester gemeinsam, die Weihnachtstage feierten die beiden im Kreis von Trierweilers Familie. Dass sie und Hollande zusammengehörten und ein Paar seien, habe sie so nie hinterfragt.
Am Montagabend teilte Trierweilers Sprecherin mit, dass die First Lady „unter Schock“ ins Spital eingeliefert worden sei. Sie erlitt das, was die Franzosen einen „un gros coup de blues“, also schweren Herzschmerz, nennen. Die Ärzte wollen, dass sie sich schont und erholt. Wie lange die 48-Jährige im Spital bleibt, ist ungewiss. Sie könnte heute, Dienstag, entlassen werden oder noch bis zu acht Tagen bleiben, so „Le Parisien“.
La Grande Nation wartet gespannt auf Hollandes Auftritt
Trierweiler ist bereit, dem Präsidenten zu verzeihen, sagte sie ihrem Journalisten-Freund. Was sie fordert: Hollande soll rasch (und öffentlich) klarstellen, ob er sie weiterhin als First Lady an seiner Seite haben wolle.
Das wollen auch die Franzosen wissen, wobei eine Mehrheit eine eindeutige Haltung hat: 89 Prozent der Franzosen finden laut einer aktuellen Umfrage, dass sich Hollande von Trierweiler trennen soll. Das Paar lebt zwar seit sechs Jahren zusammen, ist aber nicht verheiratet. Im Elysée-Palast hat Trierweiler ihre eigenen Büros und ihren eigenen Mitarbeiterstab – aus Steuergeldern finanziert. Somit ist die Affäre zum gefundenen Fressen für die Opposition geworden: Trierweiler sei nicht die Ehefrau des Präsidenten, spiele aber die Rolle einer First Lady. Jetzt müsse die Situation schnell geklärt werden.
Jetzt wartet die Nation gespannt, wie sich Hollande heute, Dienstag, an seiner dritten nationalen Pressekonferenz seit Amtsantritt geben wird. Ursprünglich war Trierweiler an seiner Seite vorgesehen. Dabei sollte sich alles um Hollandes Pläne zur Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik drehen – und nicht um sein Privatleben. Jetzt aber wartet die Grande Nation vor allem darauf, was Hollande zu seinem Beziehungsstatus zu sagen hat. Beobachter rechnen allerdings nicht damit, dass Hollande ausführlich aus dem Nähkästchen plaudern wird.
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