Samstag15. November 2025

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Frankreich kassiert 10 Milliarden

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Luxemburg steht auf dem zweiten Platz der Liste der französischen Steuerhinterzieher, teilt der französische Finanzminister Michel Sapin mit.

Der französische Staat hat im vergangenen Jahr zehn Milliarden Euro Steuernachzahlungen aus Steuerprüfungen bei Steuerhinterziehern eingenommen, teilt Finanzminister Michel Sapin in einem Interview mit der Zeitung le Parisien/Aujourd´hui mit. Das sei eine Milliarde mehr als veranschlagt worden sei. Die Zahl der Selbstanzeigen sei auf 23.000 angestiegen, sagt der Minister.

Franzosen verstecken ihr Geld am liebsten in der Schweiz. In 80 Prozent aller Fälle handele es sich um Guthaben, die bei den Eidgenossen deponiert worden seien. Luxemburg läge mit sieben Prozent aller Fälle auf dem zweiten Platz. Sapin macht in dem Interview einen Unterschied zwischen passiven und aktiven Steuerhinterziehern. Man könne bei den Selbstanzeigen und bei den Steuerprüfungen einen großen Anteil von Fällen feststellen, in denen die Betroffenen das Geld nicht selbst deponiert hätten. Es handele sich häufig um Erben, die ihre Situation nun regulierten. In solchen Fällen seien die Steuern nachzuzahlen und eine Strafe zu zahlen. Härter ginge die Steuerverwaltung gegen „aktive“ Steuerhinterzieher vor.

Frankreich hat die Tür für Selbstanzeigen weit geöffnet. Es gebe keine zeitliche Begrenzung für Selbstanzeigen, sagt Sapin. Allerdings werde es 2016 damit vorbei sein, weil die Schweiz dann in den Kreis der Mitteilungsländer eintrete. Sapin geht davon aus, dass es 2014 noch einmal einen Anstieg bei den Einnahmen aus Steuerprüfungen geben werde.

Steuerreform

Die Regierung in Paris nutzt die Milliarde, die es im vergangenen Jahr zusätzlich gegeben hat, um die angekündigte Steuerreform für kleine Einkommen zu finanzieren, die zu einem Einnahme Verlust von einer Milliarde führt.

In Luxemburg bitten die Banken ihre ausländischen Kunden, die steuerliche Situation in ihren Heimatländern zu klären. Der Vorstandsvorsitzende der BGL BNP Paribas, Carlo Thill, hatte in der Pressekonferenz seines Instituts erklärt, dass man nicht daran interessiert sei, Schwarzgeld zu verwalten. Der frühere Präsident des Bankenverbandes ABBL, Ernst Wilhelm Contzen, hatte die Politik des Verbandes eingeführt, die Bankenbilanzen von Schwarzgeld zu befreien.