Frankreich hat „Costa C.“ im Visier

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(AFP)

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Korsika hat Angst vor einer Umweltverschmutzung durch das Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia". Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal hält Wache vor Ort.

Die Beziehungen zwischen Frankreich und Italien sind seit Tagen wegen der „Costa Concordia“ gespannt. Die gut 350 Kilometer lange Reise von der Unglücksstelle vor Giglio nach nach Genua führt an der korsischen Küste vorbei. Mit zwei Knoten (3,7 Stundenkilometer) bewegt sich das havarierte Passagierschiff entlang der Küste. Das Wrack wird von vier Schleppschiffen gezogen. Zehn weitere Begleitschiffen überwachen die Operation. Er könne den französischen Behörden keine absolute Sicherheit garantieren, aber das Team an Bord werde die Situation im Griff haben. „Ich bin sehr zuversichtlich,“ sagt Projektleiter Nick Sloane.

Die Korsen sehen das aber ganz anders. 18 Bürgermeister der französischen Insel protestieren gegen die Schleppaktion. Sie kritisieren, dass Italien die Schiffsroute geplant habe ohne sie zu informieren. Sie fordern ine Verschiebung der Aktion und wollen Antworten über die Umweltsicherheit der Operation, berichten italienische Medien. Die Gemeindevertreter kündigten Protestaktionen auf Korsika und im Meer beim Vorbeifahren des Wracks an.

Französische Armada

Rückendeckung bekommen die Bürgermeister durch die französische Umweltministerin Ségolène Royal. Sie will am Donnerstag den Transport der „Costa Concordia“ von Bord eines Militärschiffes vor Korsika aus verfolgen. Sie kritisiert, dass Frankreich nicht früher über die Route informiert worden sei. Neben Royal und einem Expertenteam wird auch Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian bei der „Überwachung“ dabei sein. Damit wolle man die Bedeutung hervorheben, die die französische Regierung Umweltschutz einräumt, hieß es in einer Mitteilung des französischen Umweltministeriums.

Nach dem Abtransport nach Genua soll die Suche nach dem letzten noch vermissten Opfer der Katastrophe wieder aufgenommen werden. „Wahrscheinlich werden wir die endgültige Antwort erst bekommen, wenn das Schiff verschrottet wird“, erklärte Italiens Zivilschutzchef Franco Gabrielli. Das Verschrotten soll noch einmal etwa zwei Jahre dauern. Rund 1000 Arbeiter werden daran beteiligt sein, das Wrack in seine Einzelteile zu zerlegen. Bei dem Schiffsunfall im Januar 2012 waren 32 Menschen ums Leben gekommen.