Frankfurts Flughafen schließt

Frankfurts Flughafen schließt
(dpa)

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Das Winterwetter hat Europa fest im Griff. Wegen Blitzeis musste der Frankfurter Flughafen geschlossen werden. Zahlreiche Flüge auch in Luxemburg wurden gestrichen, Autobahnen gesperrt. In Schottland sterben vier Bergsteiger beim Lawinenabgang.

Eis und Schnee haben in vielen Teilen Europas zu gefährlicher Glätte geführt. Der Frankfurter Flughafen musste ab 16.30 Uhr geschlossen werden. Auch in Großbritannien, Frankreich und Luxemburg wurden am Wochenende Flüge gestrichen.

Am Findel wurden bis Sonntagmittag insgesamt fünf Flüge gestrichen. Es handelt sich um die Flüge nach Frankfurt, Paris – Charles de Gaulle, Kopenhagen, Zürich und Amsterdam. Der Flug nach Amsterdam am Sonntagabend um 18.25 Uhr ist ebenfalls gestrichen.

Mehrere Streichungen gibt es auch bei den ankommenden Flügen. So wurden die Flüge aus Amsterdam, Zürich und Frankfurt, die um 10 bzw. 10.05 Uhr erwartet wurden, gestrichen. Auch die aus Paris und Amsterdam erwarteten Maschinen für 10.30 und 10.40 Uhr kamen in Luxemburg nicht an. Ebenfalls abgesagt, ist der Flug um 22.15 aus Amsterdam der Kim Royal Dutsch Airlines. Passagire sind gebeten sich im Vorfeld über den Stand ihres Flüges zu informieren.

Flughäfen kämpfen mit dem Schnee

Eisregen brachte am Sonntag den Betrieb am Frankfurter Flughafen zum Erliegen. Seit 16.30 Uhr gebe es auf Deutschlands größtem Flughafen keine Starts und Landungen mehr, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport. Der Eispanzer auf den Flugzeugen sei so dick, dass eine Enteisung nicht mehr möglich sei. Inzwischen seien alle Parkpositionen auf dem Flughafen belegt. Zuvor waren bereits 292 Starts und Landungen abgesagt worden. Auch am Flughafen Stuttgart wurden Flüge annulliert.

Auf Europas größtem Flughafen London Heathrow brachten Schneefälle über das Wochenende den Flugplan ebenfalls durcheinander. Tausende Passagiere mussten stundenlang warten. Am Sonntag rechneten Flughafenmitarbeiter wegen Neuschnees damit, dass rund 260 Flüge gestrichen werden müssen. Im ganzen Land gab es wegen des Wetters Einschränkungen im Bahn- und Straßenverkehr. In Nordirland waren einige Haushalte vorübergehend ohne Strom. Beim Eurostar-Zug, der den Kontinent mit London verbindet, kam es zu witterungsbedingten Ausfällen und Verzögerungen.

Die Pariser Flughäfen Charles-de-Gaulle und Orly strichen am Sonntag 40 Prozent ihrer Flüge. Auf den Straßen des Landes kam es in weiten Teilen zu Behinderungen. In Paris blieben viele Busse in den Depots und zahlreiche öffentliche Parks geschlossen. In Versailles waren Schlosspark und Schlossgarten bereits am Samstag nicht mehr zugänglich.

Vier Bergsteiger getötet

Im schottischen Hochland wurden am Sonntag vier Bergsteiger von einer Lawine getötet. Eine Frau wurde bei dem Unglück schwer am Kopf verletzt, ein Mann erlitt leichte Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Die sechs Wanderer waren beim Abstieg am Berg Bidean Nam Bian im Westen Schottlands, als der Abhang unter ihnen wegbrach.

Das Winterwetter heizte in den Niederlanden, wo Schlittschuhlaufen Volkssport ist, das Eislauffieber an. Trotz Warnungen der Polizei brachen viele Menschen auf noch nicht tragfähigem Eis ein. In der Provinz Friesland musste eine Frau mit einem Rettungshubschrauber aus dem eiskalten Wasser eines Sees geborgen werden.

Russen springen ins Eiswasser

In Russland sprangen am Samstag mehrere Hunderttausend russisch-orthodoxe Gläubige bei klirrender Kälte ins Wasser, um sich mit Eisbädern symbolisch von ihren Sünden reinzuwaschen. Bei Temperaturen um minus 23 Grad Celsius beteiligten sich am Samstag allein in Moskau dem Innenministerium zufolge mehr als 165 000 Menschen an der Zeremonie.

In Nordirland waren einige Haushalte vorübergehend ohne Strom. Neuschnee und Frost führten auch in Polen, Tschechien und der Slowakei zu glatten Fahrbahnen.

Vier Menschen sterben in Spanien und Portugal

Bei heftigen Stürmen kamen in Spanien und Portugal vier Menschen ums Leben. Allein zwei von ihnen wurden im Südosten Spaniens bei Cartagena von einer Gartenmauer erschlagen, die eine Sturmböe umgestürzt hatte. Die Stürme mit Böen von bis zu 100 Stundenkilometern richteten auf der Iberischen Halbinsel beträchtliche Schäden an. In der Gegend von Ourense im Nordwesten Spaniens entgleiste in der Nacht zum Sonntag ein Fernzug aus Madrid. Die 57 Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon.