/ Fonds-Industrie: 3,6 Billionen Euro

(Tageblatt-Archiv/Jean-Claude Ernst)
Eine gigantische Zahl, die man sich schwer vorstellen kann. Zwei Zahlenspiele als kleine Hilfestellung. Geht man von einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) für Luxemburg von etwa 52,5 Milliarden Euro im Jahr 2015 aus (Schätzung), so würde die Summe des Investmentfonds-Vermögens 68 Mal das Luxemburger BIP darstellen.
Über ein Jahr gesehen betrug der Zuwachs des verwalteten Vermögens 5,23%. Innerhalb eines Monats waren es 1,02%. D.h. vom 31. Juli bis 31. August wuchs das Fonds-Vermögen um 36,40 Milliarden Euro an. Hier zum Vergleich der Luxemburger Staatshaushalt 2017: Hier sind 17,89 Milliarden Euro Ausgaben vorgesehen. Innerhalb eines Monats wuchsen die Fonds demnach um das Doppelte der Summe, die der Luxemburger Staat im kommenden Jahr auszugeben plant.
Ein Monat = ein Staatshaushalt
Von dieser Summe sind rund 19,27 Milliarden neue Gelder. Der Wertzuwachs machte innerhalb eines Monats 17,130 Milliarden Euro aus, also quasi einen ganzjährigen Staatshaushalt. Die 3,6 Billionen Euro, ein neues Rekordtotal im Übrigen, am größten Fonds-Standort in Europa – der Zweite weltweit hinter den USA – verteilen sich auf 3.893 verschiedene Investment-Fonds.
Ein schneller Blick ins Internet offenbart noch, dass der größte Investementfonds der Welt ein Volumen von 450 Milliarden Dollar hat, und dass der größte Staatsfonds der Welt der norwegische ist (824,9 Milliarden Dollar).
Regeln
Der Sektor wird größtenteils geregelt durch die UCITS-Richtlinie der EU von 1985. Die Richtlinie wurde 2009 und 2010 überarbeitet. Steuern fallen im Land des Kunden an, eine kleine Steuer auf dem Volumen („taxe d’abonnement“) fällt in Luxemburg an. Kunden gibt es sehr, sehr viele. Investiert man z.Bsp. Geld in eine Zusatzpension, ist man bereits Kunde des Sektors.
Alle Informationen zur Fondsindustrie gibt es bei Luxembourg for Finance, sowie der ALFI.
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