FN berät über Strafen für Le Pen

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Vor Beratungen der Spitze von Frankreichs rechtsextremer Front National (FN) über mögliche Strafen gegen Parteigründer Jean-Marie Le Pen ist dieser in der Parteizentrale eingetroffen.

Der 86-jährige FN-Ehrenpräsident, Jean-Marie Le Pen, kam am Montagvormittag in der Parteizentrale in Nanterre westlich von Paris an. Unklar war aber, ob er später an der Sitzung des FN-Exekutivbüros teilnehmen würde, wo über disziplinarische Maßnahmen gegen ihn beraten werden sollte. Zwischen dem Parteigründer und Front-National-Chefin Marine Le Pen, seiner Tochter, ist es zu einem offenen Bruch gekommen.

Der 86-Jährige hatte Anfang April unter anderem erneut die Gaskammern der NS-Konzentrationslager als „Detail“ der Geschichte bezeichnet. Daraufhin brach Marine Le Pen, die der Partei ein gemäßigteres Image geben will, mit ihrem Vater und zwang ihn zum Verzicht auf eine Spitzenkandidatur bei den Regionalwahlen im Dezember.

Maulkorb

Am Sonntag sagte Marine Le Pen, ihr Vater solle nicht mehr im Namen der Front National sprechen dürfen (Artikel). Am Montag sollte das Exekutivbüro als höchstes Parteigremium der Front National über mögliche disziplinarische Maßnahmen gegen den Parteigründer beraten. Unklar war aber, wie weit die Parteispitze gehen würde: Parteivertreter haben nicht ausgeschlossen, ihm den Titel des Ehrenpräsidenten zu entziehen; auch von einem Parteiausschluss war zwischenzeitlich die Rede.

Allerdings genießt Jean-Marie Le Pen bei vielen Anhängern der Front National nach wie vor ein hohes Ansehen. Harte Strafmaßnahmen würden in der Partei vermutlich ein wahres Erdbeben auslösen.

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