Flugschreiber im Schwarzen Meer gefunden

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Der Flugschreiber der vor zwei Tagen abgestürzten Maschine wurde gefunden. Das Flugzeug war am Sonntag auf dem Weg von Sotschi nach Syrien mit 92 Menschen an Bord abgestürzt.

Zwei Tage nach dem Absturz einer russischen Militärmaschine über dem Schwarzen Meer haben Suchmannschaften den Flugschreiber gefunden. Das Gerät wurde am Dienstag in einer Tiefe von 17 Meter unter der Meeresoberfläche geortet, wie das Verteidigungsministerium in Moskau laut russischen Agenturberichten mitteilte. Sie sollen Aufschluss über die Absturzursache und die letzten Gespräche im Cockpit geben. Die Maschine war am Sonntag auf dem Weg von Sotschi nach Syrien mit 92 Menschen an Bord abgestürzt.

Seit Sonntag haben tausende Helfer fieberhaft nach den mehr als 90 Todesopfern sowie nach den Überresten der Maschine gesucht. Mehr als 3.500 Helfer waren am Montag an der Bergungsaktion beteiligt. Bei dem Absturz starben vermutlich alle 92 Insassen.

Die Tupolew Tu-154 war am frühen Sonntagmorgen nach einem Tank-Zwischenstopp aus Sotschi aufgebrochen. Auf dem Weg nach Syrien verschwand sie kurz nach dem Start über dem Schwarzen Meer vom Radar. Das Verteidigungsministerium erklärte, es gebe keine Hoffnung auf Überlebende. Als Unglücksursache vermuteten die Behörde einen Pilotenfehler oder ein technisches Problem.

Staatstrauer

Das Alexandrow-Ensemble verlor durch das Unglück seinen Dirigenten Waleri Chalilow und rund ein Drittel seiner Mitglieder. Das Ensemble ist als Chor der Roten Armee bekannt und gilt als wichtiges russisches Nationalsymbol. Es sollte bei den Neujahrsfeiern auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt in Hmeimim im Westen Syriens auftreten.

Vor der Zentrale des Chors in Moskau sowie am Flughafen und im Hafen von Sotschi legten hunderte Menschen Blumen nieder. Auch das Kabinett gedachte in einem Moment des Schweigens der Toten. Präsident Wladimir Putin hatte eine eintägige Staatstrauer angeordnet. In Luxemburg wurde in der russischen Botschaft ebenfalls der Opfer gedacht.

„Starke Strömung“

Elf Todesopfer wurden bislang entdeckt, zehn davon sowie 86 Leichenteile wurden laut Verteidigungsministerium bereits zur Identifizierung nach Moskau gebracht. Verkehrsminister Maxim Sokolow erklärte, einige Todesopfer seien womöglich durch die „starke Strömung“ bereits bis zur abtrünnigen georgischen Region Abchasien gespült worden.

Die Unglücksmaschine war laut Verteidigungsministerium 33 Jahre im Dienst. Sie sei im Dezember 2014 repariert und im September 2016 überholt worden. Maschinen vom Typ Tu-145 sind bereits wiederholt verunglückt, kommerzielle russische Fluggesellschaften setzen sie nicht mehr ein.