Flughäfen sollen privatisiert werden

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Russland will Anteile an den staatlichen internationalen Moskauer Flughäfen Scheremetjewo und Wnukowo verkaufen und damit sein Haushaltsdefizit verringern.

Die Privatisierung könne „mehrere Dutzend Milliarden Rubel“ einbringen, sagte Regierungschef Wladimir Putin am Montag nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau. Ziel sei, die Passagierzahl der insgesamt drei internationalen Airports in der russischen Hauptstadt bis 2020 auf etwa 100 Millionen zu verdoppeln, sagte Putin. Scheremetjewo gehört derzeit zu 100 Prozent der Regierung, an Wnukowo hält die Stadt Moskau 75 Prozent.

Putin forderte, in Scheremetjewo – dem Heimathafen der größten russischen Fluglinie Aeroflot – im kommenden Jahr mit dem Bau einer dritten Startbahn zu beginnen. In Wnukowo, den unter anderem die deutsche Gesellschaft Germanwings anfliegt, solle eine Runway renoviert werden. Der größte Airport Domodedowo, den auch die deutschen Fluglinien Lufthansa und Air Berlin nutzen und wo vor ein paar Wochen ein mörderiches Selbstmord-Attentat stattfand, ist bislang der einzige private Flughafen in Moskau.

Russland will mit einem gewaltigen Privatisierungsprogramm in den kommenden Jahren sein Haushaltsdefizit von derzeit weit mehr als 6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) rapide senken. Kremlchef Dmitri Medwedew verspricht sich dadurch eine raschere Modernisierung der oft rückständigen Unternehmen. Auf der Vorschlagsliste des Wirtschaftsministeriums steht neben Banken oder der Staatsbahn RZD auch Aeroflot.