Florence Cassez bleibt im Gefängnis

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(AFP)

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Die in Mexiko wegen Entführung zu 60 Jahren Haft verurteilte Französin Florence Cassez bleibt im Gefängnis.

Mexikos oberstes Gericht lehnte am Mittwoch den Vorschlag des Richters Arturo Zaldívar ab, das Urteil gegen die Französin für ungültig zu erklären. Drei der fünf Richter stimmten gegen einen Freispruch für die Frau, die 2005 als Mitglied einer Entführerbande festgenommen und zu 96 Jahren Haft verurteilt worden war. Später wurde die Strafe auf 60 Jahre reduziert. Der Fall hatte zu einer Belastung der Beziehungen zwischen Frankreich und Mexiko geführt.

Zaldívar, Mitglied des Obersten Gerichtes, hatte die Vorgänge um die Festnahme von Cassez und die späteren Verfahren untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass Polizei und Staatsanwaltschaft schwere Rechtsverstöße begangen hätten. Demnach wurden Cassez elementare Rechte wie sofortiger konsularischer Beistand nach ihrer Festnahme vorenthalten. Das habe zu einer völligen Schutzlosigkeit und letztlich zu einer Vorverurteilung der heute 38-jährigen Französin geführt, argumentierte Zaldívar.

Die mexikanische Regierung hatte mehrfach deutlich gemacht, dass sie gegen eine Freilassung der Frau und auch gegen ihre Überstellung in ein französisches Gefängnis ist. Präsident Calderón bekräftigte stets die Unabhängigkeit der Justiz in Mexiko, forderte das Oberste Gericht aber zu Beginn der Woche auf, nicht nur an die Täter zu denken, sondern vor allem die Rechte der Opfer zu berücksichtigen. Dies wurde als eine Einmischung zuungunsten der Angeklagten gewertet.