Finger weg vom Smartphone

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(Reuters/Regis Duvignau)

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Radfahrer in den Niederlanden müssen Finger vom Smartphone lassen.

Radfahrer in den Niederlanden müssen künftig beim Fahren die Finger vom Bildschirm ihres Smartphones lassen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf kündigte Infrastrukturministerin Melanie Schultz van Haegen zum Wochenanfang in Den Haag an.

Demnach soll das Telefonieren während des Radelns bei Benutzung einer Freisprecheinrichtung weiterhin erlaubt sein. Das Tippen und Verschicken von Nachrichten oder das Spielen während der Fahrt wird jedoch künftig verboten. Das Verbot gilt auch für Smartphones, die mit einer Halterung am Lenker angeschraubt werden.

Wer in Deutschland auf dem Fahrrad ein Smartphone in die Hand nimmt, soll künftig ebenfalls mit härteren Strafen rechnen müssen. Minister Alexander Dobrindt (CSU) will das Bußgeld von bislang 25 Euro auf 55 Euro erhöhen.

20 Prozent der Unfälle jüngerer Radfahrer

Das niederländische Parlament muss über Strafen und das Datum des Inkrafttretens des neuen Gesetzes noch entscheiden. Van Haegen argumentierte, Versuche der Verkehrserziehung vor allem bei Jugendlichen seien erfolglos geblieben. 20 Prozent der Unfälle jüngerer Radfahrer hätten jedoch mit der Benutzung des Telefons zu tun.

Durchschnittlich fährt jeder Niederländer im Alter von mehr als zwölf Jahren rund 1000 Kilometer pro Jahr mit dem Rad. In der Altersgruppe zwischen 12 und 19 Jahren sind es sogar 2000 Kilometer. Nach Angaben des Statistischen Amtes CBS waren im vergangenen Jahr von insgesamt 621 Verkehrstoten 185 Radfahrer. Etwa 40 Prozent der Todesopfer waren über 75-Jährige, die am wenigsten radfahren.