/ Finanzaffäre vor Gericht

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Zehn Angeklagte müssen sich im südwestfranzösischen Bordeaux insbesondere wegen des Vorwurfs der „Ausnutzung der Schwäche“ der heute 92-Jährigen vor Gericht verantworten. Am Morgen traf unter anderen eine Schlüsselfigur der Affäre, der einstige Vermögensverwalter Bettencourts, Patrice de Maistre, in dem Gerichtsgebäude ein.
Suizid-Versuch eines Angeklagten
Der Prozessauftakt wurde von dem Suizid-Versuchs überschattet: Bettencourts einstiger Krankenpfleger, Alain Thurin, habe am Sonntagnachmittag versucht, sich in einem Wald in der Nähe seines Hauses zu erhängen, teilte der stellvertretende Staatsanwalt mit. Unklar war zunächst, ob der Ex-Krankenpfleger überlebte.
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Angeklagt ist auch der einstige Vertraute von Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy und frühere Schatzmeister der konservativen Partei UMP, Eric Woerth. Den Angeklagten wird vorgeworfen, der an Demenz leidenden Seniorin über die Jahre zig Millionen Euro aus der Tasche gezogen haben. So soll allein der Bettencourt-Freund und Künstler François-Marie Banier Geldgeschenke und Kunstwerke für mehrere hundert Millionen Euro erhalten haben.
Der UMP-Politiker Woerth steht vor Gericht, weil er von de Maistre Bargeld – laut Zeugenaussagen rund 150.000 Euro für den Wahlkampf Sarkozys im Jahr 2007 – erhalten haben soll. Die Affäre hatte über die Landesgrenzen hinweg für Aufsehen gesorgt, weil zeitweise auch gegen Ex-Präsident Sarkozy im Zusammenhang mit dem Verdacht der illegalen Wahlkampffinanzierung ermittelt wurde. Das Verfahren gegen ihn wurde 2013 aus Mangel an Beweisen eingestellt.
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