FBI traut eigenen Agenten nicht

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Hunderte Mitarbeiter der US-Bundespolizei FBI unterliegen laut einem Zeitungsbericht wegen ihrer Auslandsbeziehungen strengeren Überprüfungsverfahren.

FBI-Linguisten sowie Agenten und andere Mitarbeiter mit Auslandsbeziehungen und -kompetenzen müssten sich öfter als ihre Kollegen Sicherheitsbefragungen, Lügendetektortests und Kommunikationsüberprüfungen unterziehen, berichtete die „New York Times“ am Samstag. Das FBI gab auf Anfrage von AFP zunächst keine Stellungnahme ab.

Das Risikomanagementprogramm namens PARM war nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 aufgelegt worden, um die vielen neu angestellten Linguisten zu überprüfen und das Risiko zu minimieren, dass sie von gegnerischer Seite in den Sicherheitsapparat eingeschleust werden. Die Zahl der Betroffenen ist laut „NYT“ seitdem stark gestiegen.

Muslime und asiatischstämmige Fachleute

Mittlerweile gelte die verstärkte Sicherheitsüberprüfung für fast tausend Mitarbeiter mit Zugang zu geheimem Material, darunter viele Muslime und asiatischstämmige Fachleute. Viele Mitarbeiter hätten all ihre Verbindungen zu Angehörigen und Freunden im Ausland abbrechen müssen, um aus dem strengeren Überprüfungsverfahren herausgenommen zu werden, schreibt die „New York Times“.

„Dieses Programm war gut für die Neuanwerbungen nach 9/11, aber dass es für gegenwärtige Mitarbeiter angewendet wird, von denen manche zehn oder 15 Jahre Erfahrung haben und sich bewiesen haben, ist nicht hinnehmbar“, sagte der ägyptischstämmige FBI-Agent Gamal Abdel-Hafiz der Zeitung. Nachdem er 1994 beim FBI angefangen habe, sei er 2012 in das Überprüfungsprogramm aufgenommen worden und erhalte nun nicht mehr alle streng geheimen Informationen, die er für seine Arbeit benötige. Andere FBI-Mitarbeiter klagten gegenüber der Zeitung, wegen PARM hätten sie Schwierigkeiten bei der Genehmigung von Ressourcen für ihre Arbeit.

Hochrangige FBI-Mitarbeiter rechtfertigten das Programm gegenüber der „NYT“ damit, dass es nationale Sicherheitsinteressen schütze und keine Mitarbeiter diskriminiere oder in ihrer beruflichen Karriere behindere.