Farc-Rebellen senden Friedenssignale

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Die Revolutionären Streitkräfte (Farc) haben Polizisten und Militärs freigelassen - noch sind aber Hunderte Zivilisten in ihren Händen.

Mit der Freilassung der letzten Polizisten und Militärs aus der Geiselhaft hat die kolumbianische Guerilla ein Zeichen für die Aufnahme von Friedensverhandlungen gesetzt. Staatschef Juan Manuel Santos wertete die Freilassung am Dienstag als positiv, aber nicht ausreichend. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatte die Übergabe durchgeführt.

Die sechs Polizisten und vier Unteroffiziere waren 1998 und 1999 von den linksgerichteten „Revolutionären Streitkräften Kolumbiens“ (Farc) 1998 entführt worden. Mit der Freilassung erfüllen die Rebellen eine der Bedingungen der kolumbianischen Regierung zur Aufnahme von Friedensverhandlungen. Santos verlangt, dass zuvor auch die zivilen Geiseln freigelassen werden.

Die kolumbianische Regierung fordert zudem, dass die Rebellen ihre Beziehungen zum Drogenhandel abbrechen und die Angriffe auf die Zivilbevölkerung einstellen. Santos dementierte am Montag Pressemeldungen, nach denen bereits geheime Gespräche unter Vermittlung von Kuba oder der Schweiz aufgenommen worden seien.

Hunderte Geiseln

Unklar ist, wie viele Menschen sich noch in Händen der Guerilla befinden. Nach Schätzungen könnte es sich um mehrere hundert Geiseln handeln.

Die Farc haben in den vergangenen Wochen schwere Schläge erlitten. Rund 70 Rebellen wurden bei Bombenangriffen der Streitkräfte Ende März getötet, unter ihnen sechs regionale Truppenchefs. Im November 2011 war der Führer der Guerilla, Guillermo Sáenz alias „Alfonso Cano“, gefallen.

Sein Nachfolger, „Timochenko“, hat mehrfach die Aufnahme von Friedensgesprächen angeboten, ist damit jedoch auf die Vorbedingungen der Regierung gestoßen. Die Truppenstärke der Farc ist in den letzten zwei Jahrzehnten nach Einschätzung der Medien von 20.000 auf rund 8.000 Mann geschrumpft.