Steine auf die Autobahn geworfen

Steine auf die Autobahn geworfen
(Jean-Claude Ernst)

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Fortsetzung im Prozess gegen zwei Männer von 21 und 27 Jahren. Sie sollen Steine von einer Brücke auf die Autobahn geworfen haben. Ihnen droht eine lebenslange Haftstrafe.

Zu Beginn der Sitzung urteilte das Gericht, dass die Angeklagten mit Handschellen auf der Anklagebank sitzen müssen. Der Verteidiger Me Philippe Penning hatte am ersten Prozesstag die Forderung gestellt, den Beschuldigten die Handschellen abzunehmen. Zwischen dem 5. und 9. Dezember 2015 sollen der 21 Jahre alte Kevin H. zusammen mit einem Bekannten, dem 27 Jahre alten Pasquale R., auf der Autobahn A1 zwischen dem Kreisverkehr Irrgarten und dem Tunnel Howald von einer Brücke mit Steinen auf Fahrzeuge geschossen haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen nun versuchter Totschlag vor. Damals wurden mehrere Fahrzeuge beschädigt darunter auch ein Reisebus. Der Ermittler erklärte im Zeugenstand, sie seien damals von mehreren Fahrern darauf aufmerksam gemacht wurden, dass Männer mit Steinen auf Autos werfen würden. „In der Nacht zum 9. Dezember dann konnten wir die Männer dann auch erwischen.

Sie haben mit Flaschen und dicken Schlacken auf die Autobahn geworfen. An dem Abend, wo wir die Männer erwischt haben, hatten sie noch 75 Steine dabei. Während den drei Abenden haben sie jeweils 40 Minuten lang auf die Auto geschossen“, so der Ermittler. Darüber hinaus betonte der Polizist, dass konkret die Fahrer visiert wurden.

Mit dem Handy gefilmt

Die Angeklagten hatten ihre Taten mit ihren Handys gefilmt. Diese Videos wurden vor Gericht gezeigt. Im ersten Video standen sie neben der Autobahn und schossen mit Steinen. Sowohl Kevin H. als auch Pasquale R. waren aktiv. Auf dem zweiten Video sind beide auf einer Brücke. Nachdem sie mit Flaschen und Steinen geschossen hatten fiel der Satz: „Hei treffs de carrément“. Während die Videos im Gerichtssaal liefen, grinsten die beiden Angeklagten ständig.

Es waren dann vier Opfer, die aussagten. Immer wieder fielen die Wörter: „Es knallte, ich war erschreckt und wusste nicht was geschehen war. Wäre ich etwas schneller oder langsamer gefahren hätte der Stein mich getroffen“.

Es wurden damals keine Personen verletzt. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden trotzdem versuchter Totschlag vor.

Pasquale R. erklärte vor dem Richtergremium, dass Kevin H. auf die Idee kam Autos zu bewerfen. „Ich habe ihm dann vorgeschlagen Steine zu schießen. Wir waren damals nicht klar im Kopf weil wir mehrere Joints geraucht hatten. Es war uns nicht klar welche schlimme Tat wir begangen hatten. Nun habe ich aber daraus gelernt“, so Pasquale R.

Ähnlich waren die Aussagen von Kevin H. Immer wieder erklärte der Beschuldigte dass es eine dumme Tat war. „Erst als ich in Untersuchungshaft war mir bewusst was ich getan hatte“, so Kevin H.
Der Mann wurde bereits mehrmals verurteilt. Er musste sich bereits wegen Vergewaltigung, Geiselnahme oder Diebstahl verantworten.

Der Verteidiger von Kevin H., Me Philippe Penning betonte in seinem Plädoyer, dass es nie die Absicht seines Mandanten war Personen zu verletzen.

Der Prozess wird am 9. Dezember fortgesetzt.