Polizist filmte Kolleginnen in der Kabine

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In den Dienstumkleidekabinen soll ein Polizeikommissar Videoaufnahmen seiner Kolleginnen gemacht haben. Er wurde suspendiert. Brisant: Der Beamte setzte sich gegen die Veröffentlichung peinlicher Clips im Netz ein.

Ein Polizist soll im Saarland heimlich Kolleginnen beim Umziehen gefilmt haben. Nach ersten Erkenntnissen habe der 30 Jahre alte Kommissar in den Dienstumkleideräumen mit versteckter Kamera Videoaufnahmen der Frauen gemacht, teilte das Innenministerium in Saarbrücken am Montag mit. Innenministerin Monika Bachmann suspendierte den Beamten.

Der Polizist war laut Ministerium geständig. Eine Ermittlungsgruppe habe vorerst 14 Opfer, davon zwölf Polizeibeamtinnen, registriert. Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Beschuldigten stellten Polizisten mehrere Computer sicher. Auch sein Büro und den Dienst-Computer nahmen Ermittler unter die Lupe. Ministerin Bachmann sprach von einem verwerflichen und eklatanten Vertrauensmissbrauch, der rückhaltlos aufgeklärt werden müsse.

Jugendschutz-Beauftragter beim „Weißen Ring“

Der suspendierte Polizist hat sich auch gegen peinliche Video-Clips im Internet eingesetzt. Er habe den 30-Jährigen nach Bekanntwerden der Vorwürfe von seinen Aufgaben beim Weißen Ring entbunden, bestätigte der Landesvorsitzende der Opfer-Organisation, Gerhard Müllenbach, am Dienstag einen Bericht der „Saarbrücker Zeitung“.

Der Beschuldigte habe sich als Jugendbeauftragter des Vereins gegen Kriminalität und Mobbing im Internet eingesetzt und Jugendliche über die Gefahren aufgeklärt. Dabei soll er auch Tipps gegeben haben, wie man sich gegen die Veröffentlichung von Aufnahmen im Internet wehren kann.

Auf die Spur des Mannes waren die Ermittler durch einen Zufallsfund gekommen: Auf einem Parkplatz vor der Polizeiunterkunft war ein Datenstick gefunden worden mit Videos unter anderem aus den Umkleideräumen.