Orientierungsvermögen vs. Rowdytum

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Um schnell voranzukommen, helfen keine 300 PS; man muss den Weg kennen.

Hallo liebe Autofahrerin, die am Freitagmorgen zuerst von rechts überholte, dann wieder auf die linke Spur wechselte, um einige Meter später kurz vor der Abzweigung dann doch wieder nach rechts zu wechseln. Das natürlich alles, ohne Winker zu setzen. Danke, ich konnte so meine Bremsen testen – sie funktionieren. Sie konnten meine Ablehnung zu diesem Manöver, die ich per Hupe kommuniziert hatte, wohl nicht teilen, sonst hätten Sie mich wohl nicht ein zweites Mal ausgebremst. (Meine Bremsen waren ja schon warm.) Dass Sie mir dann noch den Stinkefinger zeigen mussten, fand ich dann doch etwas übertrieben.

Auf jeden Fall sind Sie davongebraust und ich konnte beobachten, dass Sie das Rechtsüberholverbot wohl nicht kennen. Eine Viertelstunde später stand ich auf einer anderen Autobahn im Stau, die rechte Spur war gesperrt. Als ich Sie dann in meinem Rückspiegel hinter dem Lieferwagen, der hinter mir stand, erkannte, sorgten Sie für große Heiterkeit. Danke, so war der frühe Freitagmorgen gerettet. Ich war derjenige, der sich aus dem Fenster lehnte und Ihnen freundlich zuwinkte.

In Ihrer Raserei hatten Sie wohl die falsche Ausfahrt erwischt und mussten eine Extrarunde drehen, um dann im zweiten Anlauf die richtige Ausfahrt zu erwischen. Daraus lernen Sie, liebe Autofahrerin, dass man mit Orientierungsvermögen schneller durch den Verkehr kommt als wenn man den „Code de la route“ nur als gut gemeinte Ratschläge betrachtet.