Nach 18 Jahren kann es nun zum Prozess kommen

Nach 18 Jahren kann es nun zum Prozess kommen
(F.aussems)

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Vor mehr als 18 Jahren, am 24. Juni 1997, kam es vor dem Einkaufszentrum City Concorde zu einem brutalen Überfall auf einen Geldtransporter. Ein französischer Staatsbürger wurde jetzt an Luxemburg ausgeliefert. Er wartet nun auf seinen Prozess.

Horrorszenen spielten sich einen Tag nach Nationalfeiertag vor dem Einkaufszentrum der City Concorde ab. Ein Sicherheitsbeamter betritt die Shopping-Mall, um die Tageseinnahmen abzuholen. Auf dem Weg zurück zum Geldtransporter wird er von einem Fremden angerempelt. Dieser reißt ihm die Geldkassette aus der Hand und flüchtet. Der Beamte läuft ihm noch hinterher, wird aber anschließend vom Täter erschossen.

Weitere Überfälle

Im Jahr 2000 kam es binnen zwölf Monaten zu insgesamt sechs Überfällen auf Geldtransporter. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Raubüberfall vom 24. Juni 1997 und jenen von 2000 gibt, kann man bis heute nicht sagen. Einige Täter der Übergriffe des Jahres 2000 sitzen in Haft. Hier die Liste der Raubüberfälle:

• 27. März: Ein Geldtransporter auf Wemperhardt wird angegriffen.

• 17. April: Der Sitz einer Sicherheitsfirma in Kehlen wird überfallen.

• 12. Mai: Überfall auf einen Geldtransporter in Lamadelaine

• 9. Oktober: Brutaler Überfall auf einen Geldtransporter auf Findel.

• 12. Oktober: Angriff auf einen Geldtransporter in Hoffelt.

• 25. November: Vor dem Einkaufszentrum der City Concorde wird erneut ein Geldtransporter Opfer eines brutalen Angriffs.

Ein Augenzeuge berichtete damals: „Ich sah einen Wagen mit hoher Geschwindigkeit wegfahren. Der Wagen hat dabei noch fast ein Kind angefahren. Ich sah einen Mann am Boden liegen, fühlte ihm noch den Puls, aber er schien tot zu sein.“ Die Täter, die laut Polizeiangaben zu zweit unterwegs waren, flüchteten mit einem Renault R21 mit dem französischen Kennzeichen 7900VJ51.

DNA-Spuren

In dem Wagen wurden im Nachhinein DNA-Spuren gefunden. So weit zu den Fakten. Nun, 18 Jahre nach der Tat, konnten die Ermittler diese DNA-Spur einem Verdächtigen zuweisen. „Das hat damit zu tun, dass die DNA-Analysen heute mit andren Mitteln untersucht werden als dies damals der Fall war“, erklärt der Pressesprecher der Justiz, Henri Eippers. Die Spuren passen auf einen heute 60-jährigen Mann, der bereits in Frankreich verurteilt wurde. „Der Beschuldigte ist kein unbeschriebenes Blatt. Er wurde in mehreren Fällen wegen brutalen Überfällen auf Banken oder Supermärkten in Frankreich zu insgesamt 26 Jahren Haft verurteilt. Bis Ende letzter Woche saß der Mann in Bordeaux im Gefängnis. Er wurde aber dann nach Luxemburg ausgeliefert, so Eippers weiter. Die DNA-Spuren wurden laut Eippers an verschiedenen Kleidungsstücken festgestellt. Jetzt sitzt der Beschuldigte in Untersuchungshaft und muss auf seinen Prozess warten. Bis es so weit ist, bleibt der Mann in Luxemburg, danach wird er wieder nach Frankreich ausgeliefert, wo er seine Strafe absitzen muss. Erst danach muss der Mann seine Strafe in Luxemburg absitzen.