Frau stranguliert

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DIEKIRCH- Ein 31-jähriger Mann muss sich vor Gericht wegen Totschlags einer 42-jährigen Frau verantworten.

Am Donnerstag begann vor der von Jean-Claude Kurec präsidierten Kriminalkammer in Diekirch der Prozess wegen Totschlags gegen den 31-jährigen Steve S., dem vorgeworfen wird, in der Nacht zum 17. Dezember 2013 in der Bahnhofsstraße in Diekirch die damals 42-jährige Monique B. mit ihrem Pullover erdrosselt zu haben.

Ein Ermittler der Kriminalpolizei, der die Leiche in ihrem Bett fand, sagte gestern im Zeugenstand aus, dass der Beschuldigte alles abstritt und behauptete, seit einem Jahr nicht mehr bei der Frau, die eine Vorliebe für gleichgeschlechtliche Liaisons hätte, in der Wohnung gewesen zu sein. Er hätte mit ihr dann doch ein längeres, wenn auch zerrüttetes Verhältnis gehabt, das sich aber mit der Zeit abkühlte.

Es war u.a. ein Nachbar der Frau, der den Täter durch den Türspion beobachtete, wie er in die Wohnung einbrach. Kurz darauf hörte der Zeuge einen lauten Schrei und rief daraufhin den Notdienst an, der sein Telefonat genau um 1.32 Uhr aufnahm. Die Kriminalpolizei konnte nur noch den Erstickungstod durch Strangulation feststellen.

DNA sichergestellt

Wie die Obduktion ergab, hatte die Tote genetisches Material (DNA) des Beschuldigten unter ihren Fingernägeln. Der mutmaßliche Täter, der durch ein Fenster die Wohnung verließ, wurde am Morgen nach der Tat in mehreren Cafés in Diekirch bei schwerem Alkoholkonsum gesehen; dann ging er nach Hause, fütterte die Katze, sah fern und chattete übers Handy in einem Kriegsspiel mit.

Wie der Ermittler aussagte, habe sich ein Gefängniswärter aus Schrassig bei der Polizei gemeldet, der in der „Armee“ des Beschuldigten spielte, und ausgesagt, dass der unter einem Alias postende Steve S. kurz nach der Tat in seinem Chat gegenüber seinen Allianzpartnern vom „Tag der Rache“ faselte, was er ihm allein gegen 2.59 Uhr auch in Luxemburger Sprache bestätigt habe.

Anhand vom typisch luxemburgischen „Beschass“ einer kleinen Stadt erläuterte der Kriminalpolizist dann im Zeugenstand, dass das unter Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Konsum leidende „Liebes“-Paar in letzter Zeit nicht mehr ohne, aber auch nicht miteinander leben konnte. Und so kam es, wie es in solch „primaten“ Fällen immer kommt: Der „Prädator“ setzte sich durch.

Drohungen

Die von der Verteidigung bestellte Schwester des Angeklagten sagte am Donnerstag im Zeugenstand aus, mehrere Male vom Opfer bedroht worden zu sein. So sollte u.a. ihr Auto demoliert werden. Eine weitere Zeugin behauptete, als „beste Kollegin“ dabei gewesen zu sein, als der Angeklagte vom Opfer gemobbt wurde.

Auch die Mutter des Angeklagten versuchte im Zeugenstand ihren Sohn zu verteidigen – sehr zum Ärgernis des Vertreters der Staatsanwaltschaft, Philippe Kerger, der diese wohlwollenden Aussagen in den Ermittlungsprotokollen vermisste.

Der Prozess wird am Freitag (27.02.15) mit den Zeugenaussagen der Experten fortgesetzt.