„Ein wahlloses Opfer“

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Nach der tödlichen Messerstecherei am Montagabend ist ein 27-jähriger mutmaßlicher Täter noch in der Nacht verhaftet worden. Der mutmaßliche Täter soll sein Opfer nicht gekannt haben.

Am Montagabend kommt es auf dem Parkplatz zwischen dem Rathaus und der Kirche in Ettelbrück zu einer Messerstecherei. Ein 64-jähriger Einwohner aus Ettelbrück erliegt noch am Tatort seinen schweren Verletzungen.

Was ist passiert?

Ein 27-jähriger Mann, wohnhaft in Ettelbrück, fiel bereits am gleichen Abend in einem Café im Bahnhofsviertel negativ auf. Dort soll es zu einem Streit zwischen ihm und anderen Kunden gekommen sein. Der junge Mann soll während dieses Streitgesprächs eine Ohrfeige erhalten haben. Was zwischen diesem Moment und dem Augenblick des Mordes auf dem Parkplatz neben der Kirche passierte, das konnte am Dienstag noch niemand nachzeichnen. Gegen 19 Uhr begegnen sich das spätere Opfer und der junge Mann auf dem erwähnten Parkplatz. Wenige Sekunden später sticht der junge Mann mehrmals auf den 64-Jährigen ein. Sowohl im Brustkorb als auch am Hals notieren die Ermittler später mehrere Einstiche.

Laut unseren Informationen soll der mutmaßliche Täter sein Opfer nicht gekannt haben, es soll sich bei der Tat auch nicht um einen Diebstahlversuch von Geld oder Wertsachen gegangen sein. Der junge Mann soll das Opfer wahllos angegriffen haben. Der Täter flüchtet nach der Tat sofort, schnell sind andere Mitbürger zur Stelle, die dann auch die Rettungskräfte und die Polizei alarmieren. Der Notarzt kann den 64-Jährigen aber nicht mehr retten. Die Verletzungen sind zu schwer.

Die Polizei ermittelte gleich in eine gewisse Richtung, hatten sie aufgrund von Zeugenaussagen und Beschreibungen des Täters eine Vorahnung über die Identität des jungen Mannes. Noch in der Nacht wurde er in seiner Wohnung in Ettelbrück festgenommen. Er wurde am Dienstagmorgen dem Untersuchungsrichter in Diekirch vorgeführt und anschließend inhaftiert.

Auf unsere Nachfrage hin prescht der Ettelbrücker Bürgermeister Jean-Paul Schaaf gleich mit folgender Bemerkung hervor: „Een échec total vun der oppener Psychiatrie“. Vorsichtig ausgedrückt gibt er weiterhin zu verstehen, dass auch er davon überzeugt ist, dass es sich beim 64-jährigen Mann um ein wahlloses Opfer handelt, was den Bürgermeister natürlich beunruhigt. Es würde sich keinesfalls um einen eventuellen Revancheakt einer Bande oder eines Einzelgängers handeln, Gerüchte, die am Dienstagmorgen bereits in Ettelbrück die Runde machten.

Die Ermittler halten sich bis dato sehr verdeckt. Es wurde nur mitgeteilt, dass die Leiche zur Autopsie freigegeben wurde.

Roger Infalt