Dümmer als die Polizei erlaubt: Die irrsten Meldungen von 2017

Dümmer als die Polizei erlaubt: Die irrsten Meldungen von 2017

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Polizei- und Feuerwehrmeldungen sind das ganze Jahr über beliebt – und enthalten oft Haarsträubendes. Ein Rückblick.

Die Meldungen von Polizei, Feuerwehr und anderen Diensten haben uns auch 2017 durch das ganze Jahr begleitet und sind bei den Lesern sehr beliebt. Schließlich spiegeln sie die ganze Bandbreite des menschlichen Daseins wider – die kleinen Dramen und großen Tragödien ebenso wie Momente selbstlosen Einsatzes für Mitmenschen (und Tiere).

Rückblickend auf einige der bemerkenswertesten Nachrichten des Jahres darf zunächst einmal festgestellt werden, dass die Police Grand-Ducale offenbar sehr großes Vertrauen in der Bevölkerung genießt.

Bewaffneter Drogendealer bittet Polizei um Hilfe

So wandte sich im Streit um ein Drogengeschäft einer der Beteiligten vertrauensvoll an die Polizei: Er wanderte schnurstracks in eine Dienststelle – beladen mit Heroin, Pillen und einem Schlagstock.

Kein Einzelfall: Ein Betrunkener rief sogar selber die Polizei – auf dass sie ihm helfe, sein Auto zu finden. Mit dem er kurze Zeit später natürlich allen Ernstes weggefahren ist.

Im November plauschte ein Kiffer ein wenig mit den Beamten: „Er hielt an und ließ direkt neben den Polizisten die Fensterscheiben herunter – mit einem Joint in der Hand.“

Und im Februar hat ein Mann ein Angebot zur Mitnahme im Polizeiwagen angenommen, obwohl er etwas streng gerochen hat. Kein Wunder – mit fast zwei Kilo Gras am Körper.

Aber natürlich legt es nicht jeder Schmuggler so darauf an, erwischt zu werden.

Drogenfunde: In Trier hui, …

Die internationale Kriminalität in der Region stellt sich normalerweise schlauer an, musste aber 2017 doch einige Schläge hinnehmen. So konnte etwa die deutsche Polizei bei einer offensichtlich gut geplanten Aktion stolze  90 Kilogramm Marihuana sicherstellen.

 

… Luxemburg geht so

Die Luxemburger Polizei gab sich bei einer Großkontrolle mit weniger zufrieden: Bei der möglicherweise weniger gut geplanten Aktion wurden in fast vier Stunden im November 50 Autos und 105 Personen von 50 Polizisten und Zollbeamten gefilzt. Gefunden wurden 18,4 Gramm Gras – etwa 0,1 Gramm pro Einsatzstunde jedes einzelnen Beamten.


Tierrettungen: „Hot Dogs“ am Kirchberg, Waschbär im Kühlerraum

Nicht nur viele Zweibeiner verdanken dieses Jahr ihr Leben den Einsatzkräften und/oder aufmerksamen Mitmenschen:

Im Oktober fiel einer Frau am Kirchberg ein Lkw auf, der in der prallen Sonne stand – mit sieben Hunden darin. Der Fahrer des Lkw überfuhr bei einem Fluchtversuch die Frau fast. Nicht so nett.

Sehr nett dagegen: Die Feuerwehr Pompjee Suessem Déifferdeng. Die befreite vor kurzem einen Waschbär, der es sich in der Lüftung eines BMW mehr oder weniger bequem gemacht hatte (Foto).

 

Und für das Wohl einer Entenfamilie (Foto) sperrt die Police Grand-Ducale auch schon mal eine Nationalstraße.

 

Aber nicht nur die Polizei sorgt in Luxemburg für Sicherheit:

Fidget Spinner des Todes aus dem Verkehr gezogen!

2017 war ja das Jahr der Spinner – also spielzeugmäßig: Auch in Luxemburg war jedenfalls das prinzipiell ganz einfache, aber die Hand-Auge-Koordination doch ziemlich herausfordernde Spiel mit den Mini-Zentrifugen namens „Fidget Spinner“ sehr beliebt.

Dass die Finger beim Spiel auch dranblieben, dafür sorgte das „Institut luxembourgeois de la normalisation, de l’accréditation, de la sécurité et qualité des produits et services (ILNAS)“: Es zog 70.000 Fidget-Spinner aus dem Verkehr, die „eine ernste Gefahr für die Sicherheit und die Gesundheit“ dargestellt haben. Was ein Spinner anrichtet kann, wenn er sich bei immerhin 500 Umdrehungen pro Minute in seine Einzelteile auflöst, überlassen wir jetzt einfach der Fantasie des Lesers.


Und jetzt – der Klassiker: Geht ein Mann in eine Bar. Und dann zu seinem Auto.

Solange es glimpflich ausgeht, sorgen Betrunkene zwar oft für skurril anmutende Schlagzeilen – aber eigentlich ist es gar nicht witzig, wie sehr manche Luxemburger in Sachen Alkohol jedes Maß verloren haben. Sie gefährden oder schädigen schließlich nicht nur sich selbst, sondern oft genug auch Unbeteiligte – etwa im Straßenverkehr.

In Kayl haben etwa kürzlich zwei Besoffene im Wald „Rallyefahren geübt“ und dabei Spaziergänger gefährdet. Ein Baum hatte aber ein Einsehen und beendete die Rennfahrer-Karrieren abrupt. Sollten die beiden „Piloten“ überhaupt Führerscheine besessen haben, dürften die wohl jetzt erstmal weg sein.

Fahrverbot bis 2071

Vielleicht fahren sie aber trotzdem weiter – genauso wie ein Unbelehrbarer, der im September betrunken in Düdelingen gestoppt wurde: Gegen den Mann lagen ohnehin noch acht Jahre Fahrverbot vor. (Einem ausländischen Autofahrer hat seine Heimat das Autofahren sogar bis 2071 verboten.)

Und ein ebenfalls Betrunkener lieferte sich im September im Süden wohl die Verfolgungsjagd des Jahres durch Esch: „Um der Polizei zu entwischen, raste der BMW-Fahrer über rote Ampeln, Verkehrsinseln und in den Gegenverkehr„, heißt es im Artikel. Aber was auf der Leinwand Spaß macht, kann im echten Leben in Sekunden zur furchtbarsten Tragödie führen. Dieser rücksichtslose Stunt ging zum Glück ohne größere Schäden aus.

(Ein Luxemburger Drogendealer hat sich mit der belgischen Polizei übrigens eine Verfolgungsjagd mit bis zu 260 km/h geliefert.)

Oft gehen motorisierte Fluchtversuche aber viel früher schief: Im Mai versuchte ein Autofahrer, einer Routinekontrolle in Rodingen zu entkommen – und krachte Sekunden später in ein Wohnhaus (Foto).


Kommen wir jetzt zu etwas völlig anderem – nämlich schlechten Ideen:

Schlechte Idee (1): Handgranate mitnehmen

Von diesem Verhalten raten wird dringend ab: In Reichlingen hat eine Frau eine Handgranate gefunden – und sie „sicherheitshalber“ in ihren Vorgarten mitgenommen.

Schlechte Idee (2): Bei der Polizei einbrechen

Zwei Menschen dachten, sie könnten einfach mal bei der Verwahrstelle der Polizei in Esch ein paar Werkzeuge abgreifen. Die Beamten überzeugten sie vom Gegenteil.

Schlechte Idee (3): Es einfach in jeder Hinsicht übertreiben

Jetzt aber mal wirklich: Wenn Sie zur Fahndung ausgeschrieben sind und keinen Führerschein haben, sollten sie sich NICHT in ein Auto mit deutschen Kennzeichen setzen, für das Sie nur alte belgische Papiere vorzeigen können. Schon gar nicht sollten sie aber die Karre vor der Polizei an der Ampel mehrfach abwürgen und bei der anschließenden Kontrolle ein Tütchen Heroin verlieren. Wer da Ärger bekommt, ist es irgendwie selbst Schuld!


Die Polizei-Mitarbeiter des Jahres (in der Grenzregion)

Einen besonders eifrigen Mitarbeiter hat die Polizei Trier seit September in ihren Reihen: Zum Dienstantritt hat er in vier Tagen 4421 Anzeigen und 2004 Verwarnungen ausgelöst. Außerdem ist er nie krank oder klaut seinen Kollegen Joghurt aus dem Kühlschrank. Eigenartigerweise ist seine Beliebtheit bei der Bevölkerung allerdings ausbaufähig.

Der „Enforcement Trailer“ ist aber nicht der einzige Superheld der Region: Im Juli sorgte ein Mann im „Deadpool“-Kostüm in Trier für (Un-)Sicherheit (Foto).

 

 


High-Tech-Bankräuber …

Dass die glitzernden Bankentürme am Luxemburger Kirchberg auch irgendwie in Kriminalität verwickelt sein können, ist natürlich eine schockierende Vorstellung – die aber im Rahmen eines High-Tech-Raubzugs kürzlich Realität wurde: Hacker hatten erst eine Bank im afrikanischen Gabun geknackt und schließlich an Automaten in ganz Europa Geld abgehoben: in Luxemburg etwa 200.000 Euro.

… und reinliche Einbrecher

Nicht alle Kriminellen sind jedoch auf die ganz große Beute aus: Ein Einbrecher stieg lediglich in ein Haus ein, um einfach mal gut zu essen und ordentlich zu duschen.

Vielleicht handelte es sich hier aber auch um die Person, an die die Botschaft gerichtet war, mit der wir diese kleine Jahresschau abschließen wollen:


„Du stingst!“

Dieser echte Tiefpunkt wurde allerdings schon im Juni 2017 gesetzt  – in Form dieses schauderhaften Graffitos (Foto).

In reichlich unsicherer Schreibweise („Du stingst!“) wurde es in Esch auf (und neben) einem Kunstwerk platziert, dass jetzt, man mag es kaum glauben, tatsächlich noch hässlicher geworden ist.

Dieser Anblick hat aber auch etwas symbolisch-tröstliches: Zumindest in manchen Bereichen kann es im neuen Jahr nur besser werden!

Wir wünschen allen Polizisten, Feuerwehrmännern, Sanitätern und anderen Helfern, die auch 2018 wieder nicht nur Waschbären aus misslichen Lagen retten werden, ein gutes neues Jahr!