Die Polizei schließt mittlerweile einen Unfall aus.
Nach der Todesfahrt eines Lkw auf einen Berliner Weihnachtsmarkt spricht die Polizei nun erstmals von dem Verdacht auf einen Terroranschlag. „Alle polizeilichen Maßnahmen zu dem vermutlich terroristischen Anschlag am Breitscheidplatz laufen mit Hochdruck und der nötigen Sorgfalt“, twitterte die Polizei am frühen Dienstagmorgen.
Bei der Tat im Herzen Berlins war am Montagabend ein Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gerast und hatte mindestens zwölf Menschen getötet. Weitere 49 Menschen lagen am Morgen zum Teil schwer verletzt in Krankenhäusern.
Eine Festnahme
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte: „Ich möchte im Moment noch nicht das Wort Anschlag in den Mund nehmen, obwohl viel dafür spricht.“ Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) erklärte: „Nach allem, was wir wissen, müssen wir von einem Terroranschlag ausgehen.“
Der mutmaßliche Fahrer des Lkw, der auf der Flucht vom Tatort festgenommen worden war, könnte Pakistaner oder Afghane sein, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr. Er sei wohl im Februar als Flüchtling eingereist. Letzte Gewissheit gab es zunächst nicht, da der Mann unterschiedliche Namen verwendet habe. Der für den Staatsschutz zuständige Generalbundesanwalt in Karlsruhe übernahm die Ermittlungen.
Der dunkle Lastwagen mit polnischem Kennzeichen fuhr laut Polizei gegen 20.00 Uhr auf einer Strecke von 50 bis 80 Metern über den Markt und zerstörte dabei mehrere Buden. Ein weiterer Mann, der auf dem Beifahrersitz saß, starb laut Polizei vor Ort. Er war Pole. Weitere Details, etwa die Todesursache, gab die Polizei zunächst nicht bekannt.
Claude Molinaro, geboren 1964, studierte Linguistik, Germanistik und Russisch in Brüssel und in Moskau. Seit 2006 arbeitet er beim Tageblatt, wo er sich vor allem mit Ereignissen in und um Luxemburg-Stadt befasst.
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