EZB will klamme Eurostaaten stützen

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Die EZB will klammen Eurostaaten mit einer neuen Runde von Anleihekäufen unter die Arme greifen. Eurogruppen-Chef Juncker spricht von einer friedlichen Entscheidung.

Das Programm werde es ermöglichen, die Störungen an den Anleihemärkten anzugehen, sagte der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi am Donnerstag auf der Pressekonferenz nach der Ratssitzung. Die EZB werde unabhängig und innerhalb ihres Mandats handeln. „Der Euro ist unumkehrbar“, sagte Draghi.

Er präzisierte damit seine Ankündigung von Anfang August. Er machte es zur Bedingung, dass die Euro-Rettungsschirme am Bondmarkt aktiv werden. Dies sei eine notwendige Bedingung, bedeute aber nicht automatisch, dass die EZB auch tatsächlich eingreifen werde. Den Leitzins beließ die EZB auf seinem historischen Tief von 0,75 Prozent

„Es gab keinen Ärger“

Die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank ist nach Angaben von Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker trotz des umstrittenen Anleihekaufprogramms friedlich verlaufen. Die Sitzung sei „gut“ gewesen, sagte Juncker der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag in Frankfurt nach dem Treffen. Auf die Frage, ob es bei der Sitzung wie von ihm vorher vermutet Ärger gegeben habe, wiegelte er ab: „Nein, überhaupt nicht.“

Juncker hatte an dem Treffen der Notenbanker teilgenommen und unmittelbar vorher gesagt: „Wenn ich irgendwo bin, dann gibt es meistens Ärger.“ Bundesbankpräsident Jens Weidmann hatte vor einiger Zeit seinen Widerstand gegen den Kauf von Staatsanleihen krisengeschüttelter Euro-Länder angekündigt. Es war deshalb zum Schlagabtausch zwischen EZB-Chef Mario Draghi und Weidmann gekommen. Der EZB-Beschluss zum neuen Anleihen-Kaufprogramm fiel am Donnerstag nicht einstimmig. Nach Angaben Draghis gab es eine Gegenstimme.