/ Experimentelles Mittel für Liberia

Als erstes afrikanisches Land will Liberia das noch nicht zugelassene Ebola-Mittel „ZMapp“ einsetzen. Mehrere Dosen des experimentellen Medikaments sollten noch in dieser Woche nach Liberia gebracht und für selbst erkrankte Ärzte verwendet werden, berichtete der US-Sender CNN am Dienstag. Das Büro von Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf bestätigte die Angaben am Nachmittag und teilte mit, das Medikament werde voraussichtlich innerhalb der nächsten zwei Tage eintreffen.
Es soll demnach zunächst zwei Ärzten verabreicht werden, die sich um einen mit Ebola infizierten Kollegen und andere Erkrankte gekümmert und dabei selbst angesteckt hatten. Die Mediziner Zukunis Ireland and Abraham Borbor hätten ihr schriftliches Einverständnis für die Einnahme von „ZMapp“ gegeben, hieß es.
Nach Liberia Sierra Leone?
Johnson Sirleaf hatte am Montag bei einem lokalen Radiosender ein leidenschaftliches Plädoyer für eine solche Hilfe aus den USA gehalten. Das Weiße Haus und die US-Zulassungsbehörde FDA hätten zugestimmt, hieß es nun bei CNN.
Nun will auch Sierra Leone eine Lieferung mit experimentellen Wirkstoffen anfordern. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte am Dienstag, es sei ein Schreiben an die US-Herstellerfirma Mapp Bio mit der Bitte um das Mittel ZMapp verfasst worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstütze die Forderung der Regierung, die Arznei neben Liberia auch Sierra Leone zur Verfügung zu stellen
Nur an Affen getestet
„ZMapp“, ein zuvor nur an Affen getestetes Mittel, war bei zwei mit Ebola infizierten US-Amerikanern sowie bei einem Spanier eingesetzt worden. Während die Amerikaner auf dem Weg der Besserung sein sollen, starb der Spanier am Dienstag an den Folgen des Virus.
Die von Ebola betroffenen Länder Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria haben inzwischen mehr als 1800 bestätigte und Verdachtsfälle an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeldet, mehr als 1000 Menschen starben. Vor allem in Liberia hatte es in den vergangenen Tagen viele neue Todesfälle gegeben. Nach Konsultationen mit Medizin-Ethikern hat die WHO am Dienstag entschieden, dass der Einsatz experimenteller Wirkstoffe ethisch vertretbar ist.
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