/ Ewald Giebel fährt Produktion zurück

Ein weiteres Werk aus der ArcelorMittal-Gruppe in Luxemburg fährt die Produktion zurück. Dieses Mal ist Ewald Giebel in Düdelingen betroffen. Das Werk stellt warmgalvanisierte Erzeugnisse her. Der gemischte Betriebsrat wurde am Mittwochmorgen über die Schließung einer Produktionslinie im ersten Trimester 2012 informiert. Die anderen Linien sollen nur noch mit 40 bis 50 Prozent der Kapazität produzieren.
Das Werk verarbeitet Bleche, die unter anderem aus Florange und Dunkerque stammen. In Florange wurden die Hochöfen zeitweilig stillgelegt. Ob dies eine Erklärung für den teilweisen Produktionsstopp in Düdelingen ist, bleibt vorerst unklar. Vor einigen Wochen habe man ihm versichert, dass die Entwicklung in Florange keinen Einfluss auf die Produktion bei Ewald Giebel habe, so Raymond Kapuscinsky (OGBL) am Mittwoch Tageblatt.lu gegenüber. Man werde aus Dunkerque beliefert, hieß es damals. Wieviel Mitarbeiter von der Maßnahme betroffen sind, konnte Kapuscinsky am Mittwoch nicht sagen. Zuerst würden wohl die befristet eingestellten Mitarbeiter und Leiharbeiter vor die Tür gesetzt.
Globale Strategie
OGBL-Zentralsekretär Jean-Claude Bernardini stellt diese Entscheidung in den Gesamtkontext der ArcelorMittal-Strategie, die Produktion schrittweise in allen Werken zurückzuführen. Er erinnert dabei an die Werke in Schifflingen und Rodange, aber auch an die Anlagen des Stahlkonzerns in Frankreich und Belgien.
Ewald Giebel Luxemburg war 1980 durch Ewald Giebel Deutschland und Arbed Luxemburg gegründet worden. Es ist auf das elektrolytische Verzinken von kaltgewalzten Blechen spezialisiert. Produktionsanfang war 1983. 2003 rutschte das Unternehmen in die Insolvenz. Arcelor übernahm ein Drittel der Anteile. 2006 wurde es integral von der Arcelor geschluckt und fusionierte mit dem anderen Galvanisationsunternehmen in Düdelingen, Galvalange.