European Funds Trophy 2013

Umbruchphase oder nicht? Dies war eine der bestimmenden Fragen, die sich am Montagabend die Verwalter beim großen europäischen Stelldichein der Fondsindustrie, der siebten Preisverleihung der European Funds Trophy, in Paris gestellt haben. Zum einen war die Analyse über das abgelaufene Jahr ziemlich eindeutig. Die Bereitschaft Mario Draghis und der EZB, „alles zu tun“ für den Euro und die Eurozone, hat die Märkte beruhigt.

Eine Tatsache, die sich mehr als positiv auf die Börsen auswirkte. Die wichtigsten Plätze haben fast alle wieder ihre Rekordniveaus überschritten. Manche erklären diesen Umstand mit der Attraktivität der großen börsennotierten Unternehmen. Nicht nur, dass viele unter ihnen weiter wachsen und Gewinne erzielen. Es sind wohl vor allem auch die astronomischen Bargeldreserven der Unternehmen, auf die die Blicke der Anleger gerichtet sind. Weil man sich entweder kurzfristig höhere Renditen verspricht, oder aber weil man sich langfristige Renditen durch Investitionen erhofft. Die Langfristigkeit scheint dabei immer mehr wieder in den Mittelpunkt der Fondsverwalter zu rücken.

Berlusconi

Zum anderen ist genau dies die Schwierigkeit, mit der man noch zu kämpfen hat und die letztendlich immer noch Anlass dazu gibt, dass man eben noch nicht im Klaren darüber ist, ob die Umbruchzeit ihrem Ende zuneigt oder nicht.

Wie unsicher man immer noch ist, zeigt das politische Gesprächsthema des Abends. Dabei war es jedoch nicht etwa die Angst um die Fiskalschraube in Frankreich, welche die Diskussionen in Paris bestimmte, sondern die Wahlen in Italien. „Er wird doch nicht schon wieder mitbestimmen können“, hörte man ein ums andere Mal aus den Gesprächen heraus. Wobei mit „er“ natürlich Silvio Berlusconi gemeint war.

Am Puls

Die Quadratur des Kreises in Anlagefragen ist demnach relativ „einfach“ umschrieben: Wie kann man in unsicheren Zeiten, bei unvorhersehbaren und volatilen Märkten, in einem globalen Umfeld, das nicht unbedingt von Wachstum strotzt, konstante Renditen für die Kundschaft erwirtschaften, die deutlich oberhalb der Inflationsprogression liegen? Der Aktienmarkt scheint momentan noch weiterhin der Markt zu sein, der am besten eine Antwort auf diese Frage geben kann. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, an welchem das Wirtschaftswachstum in den aufstrebenden Märkten und in den USA wieder aufzieht.

Die gefährlichen Klippen der letzten Jahre umschiffen, das können einige Fondsverwalter seit Jahren mit großem Erfolg. Wie etwa die Asset-Manager von Aberdeen, die die Krise von 2007 ziemlich leicht, durch ihre auf Asien ausgerichtete Anlagestrategie, weggesteckt haben. Diesmal macht allerdings JPMorgan den Konkurrenten aus Großbritannien den ersten Platz bei den besten Fonds im Segment der aufstrebenden Märkte streitig. Ein anderes Schwergewicht findet man dieses Jahr auch wieder unter den Siegern. Die AXA-Gruppe profitiert dabei von der Expertise seiner weltweiten Gruppen, um am Puls des globalen Geschehens zu sein.

Luxemburg vorn

Und in Luxemburg? Dort ragen seit Jahren zwei Fondsverwalter aus der Masse: Die Spuerkeess (BCEE AM) und die Banque de Luxembourg (BLI). Beide müssen so einiges richtig machen, da sie Jahr um Jahr zu den besten luxemburgischen Asset-Managern zählen und demnach auch diesmal, laut der Erhebung von Fundclass, wieder in ihrer jeweiligen Kategorie den ersten Platz belegen. Im Gegensatz zum Vorjahr stoßen als herausragende luxemburgische Fondsverwalter die Gesellschaften Sauren, Robeco, Swiss & Global und Pictet hinzu.

Unter den fünf Fonds, die am besten abgeschnitten haben, befinden sich übrigens drei, die in Luxemburg aufgelegt wurden. Es sind dies:
Robeco Global Consumer Trends EQS in der Kategorie „Internationale Große Kapitalisierung“.

JPM Emerging Markets Opportunities Fund, wie der Name schon andeutet in der Kategorie „Auftstrebende Märkte“

Allianz RCM Deluxe Fund in der Kategorie „International Opportunist“.