Europaweite Proteste und Streiks

Europaweite Proteste und Streiks
(AP)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Ein Solidaritätstag des Europäischen Gewerkschaftsbundes aus Protest gegen die Sparpolitik sorgt in mehreren EU-Ländern für massive Arbeitsniederlegungen sowie Verkehrsprobleme. In Luxemburg treffen die Gewerkschaften den Regierungschef.

In den Euro-Krisenländern Spanien und Portugal begannen am Mittwoch landesweite, 24-stündige Generalstreiks, während die Beschäftigten in Italien und Griechenland zu mehrstündigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen waren. In Belgien beteiligen sich die Eisenbahner an der Streikaktion, zudem haben die Fluggesellschaften viele Spanien- und Portugal-Flüge abgesagt.

Bahnreisende sollten außerdem am Mittwoch Belgien meiden. Beschäftigte des Bahnbetreibers SNCB begannen schon am Dienstagabend einen 24-stündigen Streik. Aus Frankreich kommende Reisende mussten in der Nacht in Lille in Busse umsteigen, um nach Brüssel zu gelangen. Der Ausstand sollte vor allem die Wallonie im Süden des Landes treffen – Auswirkungen werde es aber auch in Brüssel und in Flandern geben.

Auch Luxemburg wird von den Streiks bei dem belgischen Nachbar betroffen sein. Nach Angaben der CFL müssen Reisende mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen.

Stillstand

Der Hochgeschwindigkeitszug Thalys wird nicht zwischen Deutschland und Belgien verkehren, teilte der Betreiber mit. Auf den anderen Routen nach Frankreich und den Niederlanden seien Verspätungen möglich. Der Eurostar-Zug durch den Kanaltunnel nach London soll hingegen wie üblich verkehren.

Wegen der Streiks in Spanien und Portugal sagten die Fluggesellschaften eine Reihe Flügen ab. Die großen spanischen Linien strichen etwa die Hälfte der geplanten Verbindungen. Auch im internationalen Flugverkehr könnte es zu Störungen kommen. In Spanien wurde für die Bahnen, U-Bahnen und Busse ein Mindestbetrieb vereinbart, der in jedem Fall aufrechterhalten werden soll.

Auch in anderen EU-Ländern wurden Protestaktionen gegen die Sparpolitik erwartet. In Italien und Griechenland wurden die Beschäftigten aufgerufen, die Arbeit für drei bis vier Stunden niederzulegen.

In Luxemburg verzichten die Gewerkschaften auf Streiks und Demonstrationen. Stattdessen treffen OGBL und LCGB am Mittwochnachmittag Regierungschef Jean-Claude Juncker. déi Lénk hat ihrerseits zu einer Protestaktion vor der portugiesischen Botschaft in Luxemburg aufgerufen.