Europas Ratingagentur vor dem Aus?

Europas Ratingagentur vor dem Aus?
(dpa-Archiv)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Das Projekt einer europäischen Ratingagentur steht einem Zeitungsbericht zufolge vor dem Aus. Doch der Initiator will trotz Absagen an der Gründung festhalten.

Die Unternehmensberatung Roland Berger will die Gespräche mit Investoren für eine europäische Ratingagentur trotz bisher fehlender Zusagen fortsetzen. „Wir halten das Projekt weiter für richtig und wünschenswert“, sagte eine Sprecherin am Montag. Allerdings gebe es bisher „keine konkreten Zusagen für angemessene finanzielle Beiträge“.

Die „Financial Times Deutschland“ (FTD/Montag) hatte berichtet, Roland Berger wolle das Projekt wegen mangelnden Interesses nur noch auf Sparflamme weiterverfolgen.

Gegengewicht zur US-Konkurrenz

Das von Roland Berger in Eigenregie vorangetriebene Modell war als Stiftung konzipiert, die nicht gewinnorientiert arbeitet. Die Investoren sollten aus der Finanzindustrie kommen, staatliche Beteiligungen waren nicht vorgesehen.

Die europäische Ratingagentur sollte eine Konsequenz aus der Kritik an den großen US-Wettbewerbern sein, denen vorgeworfen wird, die Finanzkrise 2008 mitverursacht zu haben. Außerdem wurde ihnen ein zu großer Einfluss auf die Märkte während der Eurokrise vorgehalten. Das Berger-Modell sollte mehr Transparenz gewährleisten und auch anders finanziert werden. Die EU-Kommission will die Ratingagenturen stärker regulieren.