Europas Polizei bei Silvesterfeiern auf der Hut

Europas Polizei bei Silvesterfeiern auf der Hut
(AFP/Axel Heimken)

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Nach dem Anschlag in Berlin hat die Polizei in Europas Großstädten die Sicherheitsvorkehrungen zu den Silvester-Feiern verstärkt.

So werden in der deutschen Hauptstadt die Feier-Meilen den Behörden zufolge mit gepanzerten Fahrzeugen und Betonklötzen gesichert, Polizisten tragen Maschinengewehre, bis zu 1.800 zusätzliche Beamte sind im Dienst. „Die mögliche Gefahr eines Anschlages, da werden alle Maßnahmen getroffen, um dies zu verhindern“, sagte Polizeisprecher Thomas Neuendorf.

In Mailand, wo ein Polizist den Berlin-Attentäter erschoss, werden die Sicherheitschecks auf den wichtigsten öffentlichen Plätzen verstärkt. Aus den Stadtzentren von Rom und Neapel wurden Lastwagen verbannt. Zudem sind auch dort Polizisten mit Maschinengewehren unterwegs.

Frankreich: 90.000 Polizisten

In Madrid werden 1.600 zusätzliche Polizisten eingesetzt. Zudem wird die Zahl der Besucher für den beliebten Platz Puerta del Sol im Zentrum – wie schon im vergangenen Jahr – begrenzt. Es gibt scharfe Zugangskontrollen.

In Paris, wo die Extremisten-Organisation Islamischer Staat (IS) vor rund einem Jahr 130 Menschen tötete, werden an Eiffelturm, Triumphbogen und Champs-Elysees schwer bewaffnete Kräfte eingesetzt. Insgesamt sollen in Frankreich den Behörden zufolge 90.000 Polizisten und tausende Soldaten für Sicherheit bei den Feierlichkeiten sorgen.

Brüssel: Feuerwerk findet statt

In Brüssel, wo im März 16 Menschen durch den IS getötet und 150 weitere verletzt wurden, wurde zeitweilig eine Absage des Feuerwerks erwogen. Vor wenigen Tagen gab der Bürgermeister dann aber doch grünes Licht für das Spektakel.

In München erklärte eine Sprecherin der Polizei, es lägen keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung vor. Deshalb seien zum Jahreswechsel zwar mehr Polizisten im Einsatz als an einem normalen Wochenende, aber nicht mehr als üblicherweise zum Jahreswechsel. In München gab es zum Jahreswechsel 2015/16 eine Warnung vor einem Anschlag. Der Verdacht erhärtete sich aber nicht. Im Jahresverlauf wurde Bayern dann von Anschlägen und Amokläufen in München, Ansbach, Würzburg und Grafing bei München erschüttert.

Wien: Taschen-Alarme

Neben der Anschlagsgefahr gilt das Augenmerk nach den Vorfällen von Köln zudem verstärkt der Verhinderung sexueller Übergriffe. In Wien will die Polizei tausende kleiner Taschen-Alarme an Frauen verteilen, die diese im Notfall aktivieren können. In Köln wurden neue Überwachungskameras installiert. In Berlin seien die Beamten auf das Erkennen von Übergriffen sensibilisiert.

„Wir achten ganz genau darauf, ob sich irgendwo Gruppen bilden, wo vielleicht Frauen oder auch andere bedrängt werden“, sagte Polizeisprecher Neuendorf. Und er schickt noch einen Appell hinterher: „Selbst wenn man angetrunken ist, ein Nein ist ein Nein, und falls Sie sexuell bedrängt werden, rufen Sie die Polizei. Wir kümmern uns.“

Auch in Luxemburg sind mehr Polizisten im Einsatz als sonst üblich (Link).