„Europäer müssten notfalls einspringen“

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(dpa)

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Der Internationale Währungsfonds wird Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker zufolge möglicherweise die nächste Kredittranche an Griechenland nicht auszahlen.

„Wenn die Europäer zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Auszahlung vom IWF am 29. Juni nicht operativ gestaltet werden kann, ist die Erwartung des IWF, dass dann die Europäer an die Stelle des IWF treten müssen und den Ausfall des IWF-Finanzierungsanteils auf ihre Kappe nehmen müssen“, sagte Juncker am Donnerstag.

Juncker, hatte vor dem Hintergrund einer drohenden Pleite des Mittelmeerlands unlängst eine sogenannte sanfte Umschuldung ins Gespräch gebracht. Dabei würden die Laufzeiten von öffentlichen und privaten Krediten an Griechenland verlängert.

Forderungen in Milliardenhöhe

Falls Ratingagenturen das aber als Zahlungsausfall werten sollten, müssten Banken Forderungen in Milliardenhöhe abschreiben. Juncker sagte in der jüngsten Ausgabe des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, solche Abschreibungen könnten unkalkulierbare Folgen für den Kapitalmarkt haben.

Athen wird von vielen Finanzexperten nicht mehr zugetraut, mit seinem riesigen Schuldenberg über die Runden zu kommen. Sie fordern deshalb eine Umschuldung, wobei nicht immer klar ist, was sie genau darunter verstehen. Bei einem Schuldenschnitt müssten private und öffentliche Gläubiger auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist strikt gegen eine Umschuldung. Europäische Union, EZB und IWF überprüfen derzeit, ob Griechenland alle Voraussetzungen erfüllt, um weitere Hilfen aus dem Rettungspaket zu erhalten.