Europäer halten Sparpolitik für gescheitert

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Mehr als die Hälfte der Europäer sind der Meinung, dass die als Antwort auf die Schuldenkrise eingeschlagene Sparpolitik gescheitert ist.

In einer Umfrage des Gallup-Instituts für die Internetseite Debating Europe, sagten 51 Prozent der befragten EU-Bürger, dass die Sparpolitik nicht funktioniere, fünf Prozent sagten das Gegenteil. Weitere 34 Prozent glauben, dass mehr Zeit vergehen muss, bis die Sparmaßnahmen eine positive Wirkung zeigen.

Am kritischsten wird die Sparpolitik besonders in den Krisenländern gesehen, die im Gegenzug für internationale Hilfsgelder strenge Reformprogramme erfüllen müssen. 80 Prozent der Griechen, 68 Prozent der Portugiesen und 64 Prozent der Zyprer halten die Sparpolitik für gescheitert. In Irland hingegen, das am Jahresende aus seinem Hilfsprogramm entlassen werden soll, ist dieser Meinung nur rund ein Drittel der Befragten. In Deutschland sagten 53 Prozent, die Sparpolitik bringe nichts.

Einzelne Länder

Weit verbreitet ist der Umfrage zufolge die Ansicht, dass von der Sparpolitik nicht die gesamte EU, sondern nur einzelne Länder profitieren: 22 Prozent sehen Vorteile für ganz Europa, 67 Prozent der Befragten sehen nur die Interessen bestimmter Länder bedient. An erster Stelle wird hier Deutschland (77 Prozent) vor Frankreich (48 Prozent) und Großbritannien (39 Prozent) genannt. Auf den folgenden Plätzen liegen Griechenland (23 Prozent) sowie Italien und Spanien (jeweils 20 Prozent).

Die Umfrage wurde vom 13. bis 23. September vorgenommen. Dafür wurden 6177 Bewohner aus allen EU-Mitgliedsstaaten außer Luxemburg befragt.