/ "Europa nicht auf Trittbrettfahrer gründen"
Schwedens Migrationsminister Morgan Johansson hat ein neues System zur Verteilung von Flüchtlingen in Europa gefordert. „Die Flüchtlinge sollten sich in Griechenland registrieren lassen und dort ihren Asylantrag stellen. Dann werden sie dorthin geschickt, wo es Kapazitäten gibt“, sagte Johansson der „Die Zeit“ laut einer heutigen Vorabmitteilung. „Wenn ihr Antrag genehmigt wird, dürfen sie bleiben; wenn nicht, müssen sie zurück“. Dieses System sollte das bisherige Dublin-System ersetzen, bei dem derjenige EU-Staat zuständig ist, in dem ein Flüchtling zuerst den EU-Boden betreten hat, sagte Johansson.
EU-Mitglied zu sein heiße Rechte und Privilegien zu besitzen. „Wir können nicht zulassen, dass manche Länder sagen: Wir wollen nur die Vorteile“, sagte der Minister. „Es gibt einen Namen für Personen, die so sind: Trittbrettfahrer. Europa kann nicht auf Trittbrettfahrer gründen“, sagte Johansson. Neben Schweden und Österreich mache Deutschland derzeit am meisten, doch gebe es 25 weitere EU-Länder, „die jetzt auch Verantwortung übernehmen müssen“. Besonders bei den osteuropäischen Staaten gibt es große Widerstände gegen eine europaweite Verteilung von Asylbewerbern.
Die UN-Hilfsorganisationen beklagen seit Jahren einen gravierenden Geldmangel zur Versorgung der syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge in der Türkei, dem Libanon und Jordanien, doch hat sich trotz der Flüchtlingskrise daran wenig geändert.