/ EU rüstet sich gegen Ebola
Zum Schutz gegen die Ebola-Epidemie will die EU die Ausreisekontrollen in betroffenen Ländern Westafrikas überprüfen. Dabei will sie mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammenarbeiten, wie EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Dort hatten 21 Gesundheitsminister und andere hochrangige Vertreter der EU-Staaten miteinander über den Schutz der Bevölkerung vor Ebola beraten. An dem Treffen nahm für Luxemburg Gesundheitsministerin Lydia Mutsch (LSAP) teil.
„Es gibt widersprüchliche Angaben dazu, ob diese Kontrollen effektiv sind oder nicht“, sagte Borg. „Es wird gemacht, aber das Problem ist, ist es effektiv?“ Auf den Prüfstand sollten deshalb die Prüfungen in Liberia, Sierra Leone und Guinea. Falls nötig sollten sie verstärkt werden.
„Wirkungslos“
Experten bemängeln, dass dieses sogenannte Screening relativ wirkungslos sei. So könnten bei den Kontrollen Menschen, die sich mit Ebola infiziert, aber noch keine Symptome entwickelt haben, nicht entdeckt werden. Andererseits sei mit falschen Verdachtsfällen zu rechnen.
Ebenfalls zur Sprache kamen Überlegungen, wie der Austausch über Reisende aus Risikogebieten verbessert werden kann. Derzeit gibt es nur zwei Direktflüge aus der EU in die hauptsächlich von Ebola betroffenen Länder: aus der belgischen Hauptstadt Brüssel nach Liberia und aus Paris nach Guinea. Nach EU-Angaben nutzen pro Woche 2000 bis 2500 Menschen diese Verbindungen für einen Direktflug nach Europa. Hinzu kommen Reisende, die unterwegs umsteigen.
Einreisekontrollen
Die Teilnehmer des Brüsseler Treffens einigten sich laut Borg auch darauf, sich bei Einreisekontrollen möglichst abzusprechen. In Europa gibt es Kontrollen derzeit in Großbritannien, Frankreich will sie ab Samstag durchführen.
Die wichtigste Schutzmaßnahme Europas gegen die Epidemie ist nach Ansicht des Ministers Hilfe für die betroffenen Länder in Westafrika. «Das, was wir jetzt tun, um in Westafrika zu helfen, ist im besten Sinne des Wortes notwendige Hilfe für die Menschen dort, aber auch der wirksamste Eigenschutz für die Bevölkerung in Europa», sagte er.
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