EU-Grenzschutz auch auf Kreta ausgeweitet

EU-Grenzschutz auch auf Kreta ausgeweitet
(dpa)

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Wegen der neuen Flüchtlingswelle im Mittelmeer hat die europäische Grenzschutzagentur Frontex ihre Aktivitäten auch rund um die Mittelmeerinsel Kreta ausgeweitet.

Zwei rumänische Patrouillenboote und ein portugiesisches Flugzeug nehmen bereits an der Seite der griechischen Küstenwache an der Überwachung der Gewässer südlich Kretas teil, berichtete am Dienstag die griechische Presse. Andere Staaten sollen in den kommenden Tagen weitere Schiffe nach Kreta verlegen. Die Sicherheitsbehörden befürchten, dass die Flüchtlingswelle aus Nordafrika, die auf der italienischen Insel Lampedusa ein humanitäres Chaos ausgelöst hat, bald auch Kreta erreichen könnte.

Der Einsatz der Frontex an der griechisch-türkischen Grenze hat bereits zu ersten Erfolgen geführt. Der Flüchtlingsstrom aus der Türkei nach Griechenland konnte zwar nicht gestoppt werden, er sei aber eingedämmt worden. Seit Jahresbeginn seien nach Angaben der griechischen Behörden 5 281 Migranten am griechisch-türkischen Grenzfluß Evros festgenommen worden.

Tor zu Europa

Allein im November und Dezember 2010 waren 8.054 Flüchtlinge aufgegriffen worden. Griechenland hatte daraufhin um Hilfe gebeten. Das Land war in den vergangenen Jahren zum Tor für Flüchtlinge in die EU geworden. Zeitweise reisten bis zu 90 Prozent der illegalen Einwanderer über den Mitgliedstaat ein.

24 Prozent der aufgegriffenen Flüchtlinge stammen aus Afghanistan, 14 Prozent aus Pakistan und zwölf Prozent aus Bangladesch, teilten die griechischen Behörden in Athen am Dienstag mit.