„Es wurde nichts gefunden“

„Es wurde nichts gefunden“
(Alain Rischard)

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Drei Männer erleiden am Montag auf dem ArcelorMittal-Gelände Verätzungen. Noch immer ist unklar, wie das passieren konnte. Ermittelt wird in alle Richtungen.

Die erste Information am Montagmorgen sorgte für Aufregung in Luxemburg. Mehrere Männer sollen anscheinend in Kontakt mit Giftgas gekommen sein. Schnell machte die Information die Runde, dass die Ursache in einem Eisenbahn-Waggon lag. Es handelte sich um eine Lieferung Eisenschrott aus Düsseldorf. Darunter auch Munitionsreste.

Bei zwei Angestellten wurden Verätzungen an einer Hand und im Gesicht festgestellt. Ein weiterer Kollege klagte über Atemwegsprobleme. Zunächst ging man vom Schlimmsten aus. Schnell wurde ein Krisenstab gebildet. Phase eins im „plan nombreuses victimes“ wurde eingeleitet. Darin zu finden sind unter anderem auch die Prozeduren für den Fall einer Kontamination.

Prozeduren

Man ging am Montag auf Nummer sicher. Insgesamt 46 Menschen mussten sich einer Dekontaminationsprozedur unterziehen. Darunter waren auch Polizisten. Zehn Menschen kamen ins Chem in Esch/Alzette, acht in CHL in Luxemburg-Stadt. Gefunden wurde nichts.

Die drei Männer mit gesundheitlichen Problemen am Montag, haben inzwischen das Krankenhaus wieder verlassen, heißt es am Mittwoch von Innneminister Dan Kersch (LSAP) gegenüber dem Tageblatt.

Analysen

Auf dem ArcelorMittal-Gelände in Differdingen ging unterdessen die Suche nach einem möglichen Gefahrenstoff weiter. Immer wieder führten Experten der Armee Analysen an den Containern durch – auch in der Nacht zu Dienstag.

Gleichzeitig wurde darüber beraten, wie man den Eisenschrott am sichersten auf chemische Rückstände überprüfen kann. Die Entwarnung kam von der Armee. „Es wurde nichts gefunden,“ so Kersch.

Ermittlungen

Rund 100 Tonnen Schrott wurden innerhalb von Stunden aus den Containern mit Baggern und zum Teil mit Händen aussortiert. Fazit: eine Tonne Kriegsschrott blieb übrig. Das Material wurde fein säuberlich sortiert und nachkontrolliert.

„Wir wissen bis heute nicht, wo sich die drei Männern am Montagmorgen die Verätzungen zuzogen haben,“ betont der Innenminister. Inzwischen kümmert sich die Gewerbeaufsicht ITM und die Staatsanwaltschaft um den Fall. Auch Ermittlungen in Richtung Düsseldorf laufen.

Kommunikation

Innenminister Dan Kersch betont am Mittwoch gegenüber dem Tageblatt: „Es hat nie eine akute Gefahr bestanden!“ Er dementiert auch die Evakuierungspläne für Differdingen. Kersch spricht von einer sehr guten Zusammenarbeit, Kooardination und Kommunikation zwischen den Rettungsdiensten und Experten vor Ort. „Einer unserer Schwachpunkte bei der ganzen Aktion war unsere Kommunikation (nach außen),“ so Kersch.

Weitere Details und Aussagen von Innenminister Dan Kersch zu dem Vorfall in Differdingen finden Sie am Donnerstag (16.06.2016 ) im Print und als ePaper