Es wird wieder kräftig geschmuggelt

Es wird wieder kräftig geschmuggelt
(AFP)

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Der Gazastreifen ist hermetisch abgeriegelt. Israel und Ägypten haben die Grenzen dicht gemacht. Doch die Versorgung Gaza läuft unterirdisch weiter.

Bei den achttägigen Gefechten hatte die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben 40 Ziele in Gaza angegriffen, unter anderem Raketenabschussrampen, Waffendepots und Schmugglertunnel. Zahlreiche Tunnels wurden nicht getroffen. Zerstörte Schächte unter der Erde werden wieder aufgebaut. Sie sind wichtig für die Versorgung des Gazastreifens.

Der Schmuggel ist der einzige noch funktionierende und blühende Wirtschaftszweig, seit Israel den Gazastreifen vor fünf Jahren abgeriegelt hat. Im Juni 2007 übernahm die radikal-islamische Hamas-Organisation nach blutigen Kämpfen die Macht in dem kleinen Palästinensergebiet. Wegen der Abriegelung liegt die Arbeitslosenquote in Gaza bei rund 45 Prozent. Sechs von zehn Palästinensern leben laut Vereinten Nationen unter der Armutsgrenze. 70 Prozent der 1,6 Millionen Einwohner sind auf internationale Hilfe angewiesen.

Historischer Tag

Mehr als sechs Jahrzehnte nach Gründung Israels stand die UN-Vollversammlung mit breiter Mehrheit vor der Anerkennung eines Staates Palästina. Die am Donnerstagabend erwartete Abstimmung gegen den Widerstand der USA und anderer westlicher Länder galt als einer der größten diplomatischen Triumphe der Palästinenser über den Erzfeind Israel. Es wird aber befürchtet, dass der fast rein symbolische Schritt den stockenden Friedensprozess im Nahen Osten weiter belastet.

Noch im letzten Moment versuchten US-Diplomaten erfolglos, Palästinenserpräsident Mahmud Abbas von seinem Vorhaben abzubringen. US-Außenministerin Hillary Clinton sagte, einziger Weg für eine dauerhafte Lösung des Konfliktes zwischen Israel und den Palästinensern seien direkte Verhandlungen. „Ich habe oft gesagt, dass der Pfad zu einer zwei Staaten-Lösung, die die Hoffnungen des palästinensischen Volkes erfüllt, über Jerusalem und Ramallah führen muss, nicht über New York“, sagte sie am Mittwoch (Ortszeit) in Washington.

Gegen die Resolution, die den Palästinensern den Status eines Beobachterstaats bei den UN ähnlich dem des Vatikans zusichert, wollten jedoch außer Israel und den USA nur wenige Staaten stimmen. Etliche enge Verbündete Israels wie Deutschland kündigten eine Enthaltung an.