Es könnte besser sein

Es könnte besser sein
(dpa)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Am 25. April ist der Tag des Baumes. Eigentlich geht es dem Wald gut. Sorgen machen aber die Baumkronen. Die Wälder in Luxemburg werden derzeit "Fit für die Zukunft" gemacht.

Heute ist der Internationale Tag des Baumes. Eine gute Gelegenheit, um sich bei der Forstverwaltung nach dem Zustand des Luxemburger Waldes zu erkundigen. „Er könnte besser sein“, sagte uns Forstingenieurin Juliana Reichert aus der zuständigen Verwaltung. Grund ist v.a. Luftverschmutzung.

Luxemburger Wald
Luxemburg (Gesamtfläche 258.636 Hektar) hat insgesamt 88.500 ha Wald; dazu kommen noch 2.950 ha „andere bewaldete Flächen“. 35,2 Prozent der Landesfläche sind bewaldet.

Der öffentliche Wald hat eine Fläche von 40.100 Hektar, davon 9.950 ha Staatswald, 30.900 ha Gemeindewald und 1.150 ha „forêts d’établissements publics“.

Wald in Privatbesitz beläuft sich laut den Zahlen der Forstverwaltung auf insgesamt 49.400 ha.

Das allgemeine Phänomen des „Waldsterbens“ aus den 1980er Jahren ist aber passé: „Davon abgesehen, dass es teilweise sehr lokal begrenzt war bzw. es sehr große Unterschiede je nach Region gab, kam es vielleicht gerade zum richtigen Zeitpunkt. Die Gefahr wurde erkannt, Maßnahmen ergriffen, viele Regelungen strenger.“ So dass sich der Zustand des Waldes erheblich verbessert hat, überall und auch in Luxemburg.

Überaltert

„Aber als Bio-Indikator, v.a. was die Luftqualität angeht, bleibt der Wald sehr empfindlich“, so Reichert. Deshalb auch die oben genannte Einschränkung, denn bei der letzten Erhebung zum Zustand der Luxemburger Wälder habe sich zudem gezeigt, dass die Kronen der Bäume in einem schlechteren Zustand seien als bei der vorigen Erhebung.

Neben der tatsächlichen Luftverschmutzung ist eine mögliche Erklärung hierfür u.a., dass der Luxemburger Waldbestand zum Teil überaltert ist. „Das ‘Immunsystem‘ des Waldes ist deshalb anfälliger für Schädlinge und Umwelteinflüsse.“ Die Verjüngung des öffentlichen Waldes, etwas weniger als die Hälfte des Gesamtbestandes, ist darum derzeit auch eines der Ziele der Forstverwaltung: „Fit für die Zukunft“ wolle man den öffentlichen Wald machen.

Verjüngung

Vielfalt der Arten und Biodiversität sind hier zwei Stichworte, sowie nachhaltige Bewirtschaftung. „Diese geschieht so naturnah wie möglich“, erläutert Juliana Reichert die Planungen: „So viel verschiedene Baumarten wie möglich an den passenden Standorten, das wollen wir erreichen. Neben der Verjüngung sind Mischwälder ein weiteres großes Ziel, die Biodiversität und die Artenvielfalt sollen so hoch wie möglich gehalten werden.“

Um Letzteres zu erreichen, sei u.a. Totholz, das im Wald gelassen wird, ein sehr wichtiger Faktor: „Viele Insekten, Vögel, kleine Tiere und Pilze haben hier ihren Lebensraum.“