/ "Es ist entsetzlich"
„Die Rechte der Palästinenser, sogar ihrer Kinder, werden ihnen völlig verwehrt, und es ist entsetzlich …“, sagt der Mann im Video (siehe oben) – dann bleiben ihm die Worte im Hals stecken. Er schluchzt nur noch. Eine weitere Person tritt zu ihm und tröstet ihn. Der weinende Mann ist Christopher Gunness, Sprecher des UNO-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA). Am Mittwochmorgen gab er dem arabischen Fernsehsender Al Jazeera ein Interview zum Beschuss einer UNO-Schule im Flüchtlingslager Dschabalia, der mindestens 16 Tote gefordert hatte.
Trotz immer größerer Not der palästinensischen Bevölkerung treibt Israel die Militäroffensive im Gazastreifen weiter voran. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte am Donnerstag, Vorschläge für eine Waffenruhe seien nur akzeptabel, wenn Israel weiter die Tunnelanlagen im Gazastreifen zerstören könne. Die radikal-islamische Hamas dies abgelehnt. Die israelische Armee plant, ihre Offensive noch auszuweiten. Wie der Rundfunk meldete, hat das Militär 16.000 weitere Reservisten mobilisiert.
Kein Unterschied
Nach Angaben des Sprechers des palästinensischen Gesundheitsministeriums, Aschraf al-Kidra, wurden in Gaza seit dem 8. Juli mehr als 1360 Menschen getötet, darunter 315 Kinder, 166 Frauen und 58 ältere Menschen.
Wie das israelische Militär sprachen auch Netanjahu und Jaalon von Hunderten von militanten Kämpfern unter den Toten. Die palästinensische Seite unterscheidet bei der Veröffentlichung der Opferzahlen nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten.
Verhandlungen
Auf der israelischen Seite sind bisher 56 Soldaten und drei Zivilisten ums Leben gekommen. Mehr als 100 Soldaten werden noch in Krankenhäusern behandelt. Israelische Medien berichteten, eine Regierungsdelegation habe am Vortag stundenlang mit Vertretern Ägyptens in Kairo über eine Waffenruhe beraten.
Israel begründet die längste Offensive seit dem Libanon-Krieg 2006 mit dem anhaltenden Raketenbeschuss. Nach Angaben der Armee sind seit Beginn der Offensive rund 2700 Raketen auf Israel abgeschossen worden.
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